Migration: Ministerin rechnet 2026 weiter mit wenigen Flüchtlingen

Datum26.12.2025 05:15

Quellewww.zeit.de

TLDRNiedersachsens Innenministerin Daniela Behrens erwartet für 2026 eine ähnliche Anzahl an Flüchtlingen wie 2025, bedingt durch gesunkene Asyl- und Schutzsuchendenzahlen. Die Migration hängt stark von externen Faktoren ab, wie Konflikten in Herkunftsländern. Wichtige Maßnahmen des neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (Geas) werden 2026 wirksam, darunter Identitätskontrollen. Niedersachsen plant den Ausbau der Aufnahmekapazitäten auf 7.500 Plätze, da die bestehenden Einrichtungen derzeit nicht voll ausgelastet sind.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Migration“. Lesen Sie jetzt „Ministerin rechnet 2026 weiter mit wenigen Flüchtlingen“. Die Zahl der neu nach Niedersachsen kommenden Flüchtlinge könnte sich 2026 weiter auf dem Niveau dieses Jahres bewegen. "In Anbetracht der deutlich gesunkenen Zahl an Asyl- und Schutzsuchenden, die Niedersachsen 2025 aufgenommen hat, steht zu erwarten, dass es für das Jahr 2026 eine grundsätzlich ähnliche Entwicklung geben wird", sagte Innenministerin Daniela Behrens der Deutschen Presse-Agentur.  Eine Prognose sei allerdings ausgesprochen schwierig, weil die Migration überwiegend von externen und wenig zu beeinflussenden Faktoren wie Konflikten in den Herkunftsländern abhänge. Die SPD-Politikerin wies darauf hin, dass sich 2026 auch die ersten Maßnahmen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (Geas) auswirken werden. Die Geas-Reform sieht unter anderem eine Verpflichtung zur Identitätskontrolle bei den Ankommenden vor. Asylbewerber mit einer EU-weiten Schutzquote von unter 20 Prozent sollen ihr Verfahren an der EU-Außengrenze durchlaufen. Der Bund sieht sich derweil Behrens zufolge "seit geraumer Zeit außerstande, seiner Berichtspflicht über die voraussichtlichen Entwicklungen zum Zugangsgeschehen nachzukommen". Diese Berichte sollen eigentlich eine Planung der Unterbringung in den Ländern ermöglichen. "Das Land Niedersachsen hält deshalb an der bisherigen Kapazitätsplanung für Unterbringungsplätze fest, um auch auf neue Entwicklungen im Zugangsgeschehen vorbereitet zu sein", sagte Behrens. "Dabei konzentrieren wir uns aktuell auf den Kapazitätsausbau auf 7.500 reguläre Unterbringungsplätze durch die Erweiterung der bestehenden Standorte sowie die Errichtung von neuen Standorten und Außenstellen der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen." Im Jahr 2025 wurden bis Ende November 9.128 neue Asylsuchende in Niedersachsen erfasst – das waren etwa halb so viele im Jahr zuvor. Im selben Zeitraum 2024 waren 17.499 Flüchtlinge nach Niedersachsen gekommen. Die rund 8.700 Plätze in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes waren den Angaben zufolge Ende November nicht einmal zur Hälfte belegt. © dpa-infocom, dpa:251226-930-466885/1