Jahresrückblick: Nacktyoga, Gurke, Katze im Paket: Bayerns skurrile Einsätze

Datum26.12.2025 05:00

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Jahresrückblick auf skurrile Einsätze in Bayern umfasst bizarre und humorvolle Vorfälle aus 2025. Dazu zählen unter anderem ein Betrugsversuch, der von einer 86-Jährigen entlarvt wurde, eine missratene Rettungsaktion eines Mannes aus einem Fenster und ein entlaufener Saugroboter. Weitere kuriose Einsätze beinhalteten die Rettung einer Katze aus einem Paket sowie das unerwartete Zusammentreffen von Polizei und einer stark verwirrten Schildkröte. Diese Geschichten zeigen die Vielfalt der Einsätze abseits von ernsten Notfällen.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Jahresrückblick“. Lesen Sie jetzt „Nacktyoga, Gurke, Katze im Paket: Bayerns skurrile Einsätze“. Nicht immer geht es um Mord und Totschlag. Viele Einsätze in Bayern gehen für Rettungskräfte wie auch die Beteiligten glimpflich aus. Welche kuriosen Vorfälle sich 2025 im Freistaat ereignet haben. Für Belustigung bei der Polizei wie auch einer 86-Jährigen sorgte im September der Anruf eines Betrügers. Der Unbekannte gab sich gegenüber der Frau aus Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz als Polizist aus und erzählte ihr, dass Verwandte Geld benötigten. Die Frau erkannte den Betrug den Angaben nach aber direkt und lachte den falschen Polizisten einfach aus. Der Betrugsversuch lief damit ins Leere. Nur durchs Baucheinziehen und mit Hilfe der Feuerwehr konnte sich ein Mann in Nürnberg im Juni aus einem Fenster befreien. Er war mit dem Oberkörper in einem Badezimmerfenster steckengeblieben. Die Feuerwehr demontierte den Fensterflügel. Damit der Mann aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte, musste er laut den Einsatzkräften aber noch seinen Bauch einziehen. Die Fensteröffnung war demnach nur 21 Zentimeter breit. Der Mann blieb unverletzt.  Im mittelfränkischen Dinkelsbühl hat sich im Oktober ein Saugroboter aus dem Staub gemacht. Zuvor hatte sich das Gerät im Feinkostladen des Besitzers festgefahren und war dann offline gegangen. Als der 53-Jährige das überprüfte, sah er demnach auf Videoaufnahmen, wie sich der Staubsaugerroboter auf den Weg aus dem ebenerdigen Geschäft macht. Nach Verlassen des Ladens rollte er auf die Straße. Ein Passant nahm das Gerät an sich und schaltete es aus. Die Polizei machte den Mann ausfindig und sorgte dafür, dass der Saugroboter wieder bei seinem Besitzer landete.  In Augsburg sorgte im November ein "jämmerliches Katzenmiauen" aus einem nicht angemeldeten Auto für einen Einsatz der Berufsfeuerwehr. Die Besitzerin hatte ihr Haustier den Angaben nach schon länger vermisst, als sie diese Entdeckung machte. Die Einsatzkräfte entriegelten die Motorhaube und fanden das hilflose Tier. "Die Katze befand sich in echter Notlage, konnte weder vor noch zurück. Sie miaute kläglich und sah den Rettern genau in die Augen", schilderte ein Feuerwehrsprecher. Zum Glück für das Tier und seine Besitzerin kamen zu dem Einsatz ein gelernter Automechaniker und ein gelernter Maschinenschlosser. Sie demontierten gekonnt den Luftfilter und andere Teile des Motors und übergaben die Katze letztlich unverletzt ihrer Besitzerin. Auch in einer Bäckerfiliale im Landkreis Neu-Ulm sorgte eine Katze im November für eine tierische Überraschung. Eine Mitarbeiterin der Bäckerei mit Paketannahme entdeckte das Tier in einem verschlossenen Paket. Sie hörte demnach ein leises Miauen aus dem Karton und informierte daraufhin die Besitzerin, die sie kannte. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Katze sich unbemerkt in den Karton gelegt und war darin eingeschlafen. Die Besitzerin hatte das Paket letztlich verschlossen und an der Packstation in Nersingen bei Ulm aufgegeben. Die Polizei befreite das Tier und gab es unverletzt seiner Besitzerin zurück. Ebenso unverletzt, aber etwas durch den Wind war ein Mann, der sich im Oktober in München im 13. Stock eines Hochhauses ausgeschlossen hatte. Durch eine heftige Windböe wurde laut Feuerwehr die Wohnungstür im 13. Stock des bislang nicht fertiggestellten Neubaus zugeschlagen. Da die Wucht des Windes so groß war, ließ sich die Türe danach weder von innen noch von außen öffnen. Auch der Feuerwehr gelang es zunächst nicht, die Hochsicherheitstür zu öffnen und den Handwerker so zu befreien. Erst mit einer Hubrettungsbühne gelang die Rettung über den Balkon in rund 47 Metern Höhe. In Ansbach sorgte ein verdächtiges Paket im Juni für einen Großeinsatz - dabei handelte es sich bloß um eine süße Überraschung. Ein Ehepaar hatte die Polizei über eine vermeintliche Bombe informiert, da sie ein röhrenförmiges Paket bekommen hatten, bei dem kein Absender erkennbar war. Der 46-Jährige und seine 55-jährige Frau deponierten es vorsorglich auf dem Balkon. Nachdem ein Sprengstoffhund angeschlagen hatte, lief ein größerer Einsatz an. "Rettungsdienst, Feuerwehr und von uns etliche Streifen - da steht alles bereit dann", schilderte ein Polizeisprecher. Auch das von zehn Menschen bewohnte Mehrfamilienhaus wurde evakuiert. Während Sprengstoffspezialisten schon auf der Anfahrt waren, klingelte das Telefon des 46-Jährigen. Sein Bruder aus Neuseeland war dran: Er habe dem Paar via Prag zwei Gläser Honig geschickt. Und tatsächlich kam aus dem 659 Gramm schweren Paket die süße Schleckerei zum Vorschein. In Coburg war im Mai eine rund 100 Jahre alte Schildkröte auf Abwegen. Das Tier wollte wohl ausbüxen, verhedderte sich aber in einem Zaun. Ein Passant entdeckte die Schildkröte und brachte sie zu einem Infostand der Polizei in der Innenstadt. Mitarbeiter der Sicherheitswacht machten die Besitzerin ausfindig. Die Frau war sehr froh und klärte auf: Die Maurische Landschildkröte trage den Namen "Guggi" und lebe bereits seit 1925 im Anwesen der Familie, als ihr Schwiegervater das Tier zur Schuleinführung geschenkt bekommen habe. Mitten in der Nacht war ein Achtjähriger im September in Rothenburg ob der Tauber (Landkreis Ansbach) nur mit einem Schlafanzug bekleidet unterwegs. Der Bub war trotz Sommerferien auf dem Weg zur Schule. Einem besorgten Bürger fiel das Kind laut Polizei um kurz vor zwei Uhr morgens in der Altstadt auf. Der Mann rief die Polizei und die Beamten brachten den Buben nach Hause - dort klingelten sie die Eltern aus dem Schlaf. Diese hatten nicht bemerkt, dass ihr Sohn das Haus verlassen hatte.  Zu einem nicht alltäglichen Einsatz rückte die Polizei im September auch in Sulzbach-Rosenberg (Landkreis Amberg-Sulzbach) aus. Dort soll eine 39-Jährige vor dem Haus einer anderen Frau, mit der sie sich im Streit befand, nackt Yoga-Übungen gemacht haben. Dabei soll sie ihr Gesäß absichtlich der Bewohnerin des anderen Hauses entgegengestreckt haben. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses auf. Wenig Glück hatte eine Frau im oberfränkischen Birgland beim vermeintlichen Kauf einer Goldmünze. Statt der wertvollen Münze erhielt sie im Oktober nur Gemüse. Die Frau hatte die Münze laut Polizei auf einem Kleinanzeigen-Portal entdeckt und mit dem Verkäufer eine Zahlung per Nachnahme vereinbart. Als die Sendung ankam, war die Frau nicht zu Hause – aber ihr Vater. Dieser nahm das Paket ungeprüft entgegen und zahlte die vereinbarten 3.300 Euro. Am Abend öffnete die Frau das Paket – darin lag statt der wertvollen Münze aber eine Gurke. Die Chancen, den Betrüger zu ermitteln, sind laut Polizei gering. © dpa-infocom, dpa:251226-930-466860/1