WM 2026: Iran will »Pride Match« während der Weltmeisterschaft verhindern

Datum25.12.2025 11:55

Quellewww.spiegel.de

TLDRDer Iran versucht, das geplante "Pride Match" während der WM 2026 in Seattle zu verhindern, um gegen die LGBTQ+-Regenbogenfarben zu protestieren. Verbandspräsident Mehdi Tadsch erklärte, das Spiel am 26. Juni falle mit dem heiligen Trauermonat "Muharram" zusammen und sei für den Iran untragbar. Auch Ägypten hat sich gegen das Event ausgesprochen. Trotz der Proteste der beiden Länder beabsichtigen die WM-Organisatoren, das Zeichen für die LGBTQ+-Community zu setzen, um die Rechte und Vielfalt zu feiern.

Inhalt"Wir haben kein Interesse, dass unser WM-Spiel im Zeichen der Regenbogenfarben ausgetragen wird." Der Iran wendet sich gegen die Pläne, ein Zeichen für die LGBTQ+-Community zu setzen. Zuvor hatte schon Ägypten protestiert. Der Iran will das "Pride Match" während der Fußball-WM in den USA verhindern. "Wir haben keinerlei Interesse, dass unser drittes WM-Spiel im Zeichen der Regenbogenfarben ausgetragen wird. Wir wollen das unbedingt verhindern und werden dies auch tun", sagte Irans Verbandspräsident Mehdi Tadsch, wie die Tageszeitung "Hammihan" berichtete. Er fügte hinzu, dass das Spiel gegen Ägypten am 26. Juni in Seattle mit dem islamischen Trauermonat "Muharram" – dem im Iran heiligen Gedenktag für den dritten schiitischen Imam Hussein – kollidiere. Unter diesen Umständen sei eine solche Veranstaltung gleichzeitig mit dem "Muharram" für den Iran undenkbar, so der Verbandspräsident. Im islamischen Iran wird Homosexualität als Sünde betrachtet und kann mit schweren Strafen bis zur Todesstrafe geahndet werden. Die Pläne der WM-Organisatoren in Seattle, die Spiele unter dem Zeichen der LGBTQ+-Community zu stellen, wertet Teheran als Beleidigung islamischer Werte und Heiligkeiten. Fußballexperten im Land bezweifeln jedoch, dass der Iran das Spiel wegen der LGBTQ+-Feierlichkeiten absagen wird. Die Mannschaft tritt in Gruppe G gegen Ägypten, Belgien und Neuseeland an und hofft – auch wegen der neuen Regularien – erstmals in ihrer WM-Geschichte die Vorrunde zu überstehen. Auch Ägyptens Fußball-Verband hatte mit einem Brief an den Fußball-Weltverband Fifa gegen das Pride Match protestiert. In Ägypten gibt es Straftatbestände "zum Schutz der Moral oder Religion", nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann, etwa in Gesetzen zu Prostitution oder den allgemeinen Sitten. Pläne für das Pride Match waren schon gefasst, ehe die genaue Begegnung feststand. Die WM-Organisatoren teilten mit, daran festhalten zu wollen. Die demokratisch-liberale US-Stadt Seattle feiert am letzten Juni-Wochenende 2026 die LGBTQ+-Gemeinschaft. In diesem Rahmen soll während des Spiels ein Zeichen für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft gesetzt werden. "Das ›Pride Match‹ wurde angesetzt, um Pride-Veranstaltungen in Seattle und im ganzen Land zu feiern und zu fördern, und es wurde lange im Voraus geplant", sagte ein Sprecher des Organisationsteams dem Portal "Outsports". Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.