Datum25.12.2025 11:33
Quellewww.spiegel.de
TLDRTürkische Sicherheitskräfte haben 115 mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen, die Anschläge auf Weihnachts- und Neujahrsfeiern in der Türkei geplant haben sollen. Die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul berichtete, dass dies auf Informationen über Angriffe auf Nicht-Muslime basiert. Bei Razzien wurden auch Waffen und Munition sichergestellt. Haftbefehle für 137 Verdächtige wurden ausgestellt. Die Maßnahme folgt auf einen Anstieg islamistischer Gewalt, einschließlich eines jüngsten Angriffs auf eine katholische Kirche in Istanbul. Die Türkei verstärkt ihre Geheimdienstaktivitäten gegen IS-Netzwerke.
InhaltSie sollen Attacken auf Nicht-Muslime geplant haben: Türkische Sicherheitskräfte haben mehr als hundert mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen. Auch Waffen und Munition wurden beschlagnahmt. In der Türkei haben Sicherheitskräfte 115 mutmaßliche Mitglieder der radikal-islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) festgenommen. Sie stehen im Verdacht, Anschläge auf Weihnachts- und Neujahrsfeiern geplant zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mit. Die Istanbuler Polizei habe Informationen erhalten, dass IS-Mitglieder insbesondere Anschläge auf Nicht-Muslime in der Türkei geplant hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft auf X. Die Justiz habe daraufhin Haftbefehle gegen 137 Verdächtige ausgestellt. Einige von ihnen seien bereits wegen Terrorismusvorwürfen gesucht worden – auf nationaler und internationaler Ebene, berichtet die türkische Zeitung "Cumhuriyet" . Die Polizei habe bei Razzien an Dutzenden Orten in Istanbul 115 der 137 gesuchten Verdächtigen festgenommen, hieß es weiter. Dabei seien mehrere Pistolen und Munition beschlagnahmt worden. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Anschläge gegeben. Im Januar 2024 griffen zwei bewaffnete Männer eine katholische Kirche in Istanbul an – ein Mann wurde dabei während der Sonntagmesse getötet. Laut Schätzungen sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung in der Türkei Christen. Im Nachbarland Syrien hatten mutmaßliche IS-Mitglieder Mitte Dezember zudem einen Anschlag auf US-Soldaten und syrische Streitkräfte verübt, bei dem zwei Soldaten und ein Zivilist getötet worden waren. Es war der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember vergangenen Jahres. Die Türkei hat ihre geheimdienstlichen Maßnahmen gegen Netzwerke des IS im In- und Ausland intensiviert, berichtet die türkische Tageszeitung "Cumhuriyet". Erst vor wenigen Tagen hatte der türkische Geheimdienst an der afghanisch-pakistanischen Grenze einen türkischen Staatsbürger festgenommen, dem vorgeworfen wird, IS-Mitglied zu sein. Er soll bei der Planung von Anschlägen auf Zivilisten in der Türkei, Afghanistan, Pakistan und Europa beteiligt gewesen sein.