Datum25.12.2025 09:29
Quellewww.spiegel.de
TLDRIn Maiduguri, Nigeria, detonierte während des Abendgebets in der Al-Adum-Moschee ein Sprengsatz, wobei fünf Menschen starben und mindestens 35 weitere verletzt wurden. Die Ursache des Anschlags bleibt unklar; bisher hat sich keine Gruppe bekannt. Gouverneur Babagana Zulum verurteilte die Tat. Nigeria ist von ethnischen Konflikten und religiöser Gewalt betroffen, insbesondere zwischen Muslimen und Christen. Die militant islamistische Gruppe Boko Haram führt seit 15 Jahren Angriffe in der Region durch, wobei zivile Ziele häufig betroffen sind.
InhaltIm Nordosten von Nigeria wurde während des Abendgebets in der Stadt Maiduguri ein Sprengsatz gezündet. Fünf Menschen starben, mindestens 35 weitere wurden verletzt. In Nigeria reißt die Gewalt gegen Religionsgemeinschaften nicht ab. Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf eine Moschee sind am Mittwoch mindestens fünf Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden. Ein Attentäter habe während des Abendgebets in der Stadt Maiduguri einen Sprengsatz gezündet, teilte die Polizei laut Reuters mit. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten des Landes. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat. Die Explosion in der Al-Adum-Moschee ereignete sich gegen 18.00 Uhr Ortszeit, als sich die Gläubigen zum Gebet versammelten. Augenzeugen berichteten von panischen Szenen. Die Opfer seien in zwei Krankenhäuser gebracht worden. "Niemand weiß, was passiert ist", sagte der Marktleiter Masta Dalori. "Es war während des Gebets, als die Bombe explodierte." Die Polizei sperrte das Gebiet ab. Sprengstoffentschärfungsteams seien im Einsatz, sagte ein Sprecher. Der Gouverneur des Bundesstaates Borno, Babagana Zulum, verurteilte den Anschlag auf die Moschee als zutiefst verabscheuungswürdig, barbarisch und unmenschlich. Ein Gotteshaus anzugreifen, sei eine Entweihung seiner Heiligkeit. Nigeria wird von zahlreichen Konflikten zwischen verschiedenen Ethnien und Bevölkerungsgruppen erschüttert, denen Christen wie Muslime gleichermaßen zum Opfer fallen. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist in einen mehrheitlich muslimischen Norden und einen weitgehend christlichen Süden geteilt. Ende November waren über 300 Schüler einer katholischen Schule entführt worden. Wenige Tage zuvor waren 38 Gläubige aus einer Kirche im Bundesstaat Kwara verschleppt worden. US-Präsident Donald Trump hatte Nigeria vorgeworfen, dort würden Christen verfolgt, und mit einem Militäreinsatz gedroht. Erst am vergangenen Wochenende wurden allerdings auch 28 Menschen im nigerianischen Bundesstaat Plateau auf dem Weg zu einem muslimischen Fest entführt, darunter diverse Frauen und Kinder. Maiduguri ist ein Zentrum des Aufstands der militanten islamistischen Miliz Boko Haram und deren Ableger ISWAP. Seit 15 Jahren kämpfen sie im Bundesstaat Borno für die Einführung einer ultraorthodoxen Form der islamischen Scharia und gegen westliche Bildung. Ihre Angriffe richten sich immer wieder gegen Zivilisten, Moscheen und Märkte. Im vergangenen August etwa wurden bei einem Angriff auf eine Moschee im Bundesstaat Katsina mindestens 50 Menschen getötet.