Datum25.12.2025 09:23
Quellewww.zeit.de
TLDRDie Bundespolizei berichtete von einem Anstieg der Sachbeschädigungen an Zügen und Bahnhöfen in Deutschland, mit 17.829 gemeldeten Delikten bis Oktober 2025, rund 1.200 mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind Bahnhöfe, vor allem in Berlin, wo 1.983 Schäden registriert wurden. Die Deutsche Bahn schätzt den jährlichen Schaden durch Graffiti auf etwa 12 Millionen Euro. Sicherheitskräfte erkennen zahlreiche Täter, doch viele bleiben unerkannt. Sprayer setzen sich auch in Lebensgefahr, insbesondere in städtischen Gebieten.
InhaltMehr als tausend Delikte mehr als im Vorjahr: Die Bundespolizei verzeichnete 2025 eine Zunahme von Schmierereien an Zügen. Die Bahn spricht von einem "steigenden Trend". Bundesweit ist die Zahl von Sachbeschädigungen an Zügen und Anlagen von Bahnunternehmen gestiegen. Laut Bundespolizei wurden bis Oktober in allen Bundesländern 17.829 Delikte gemeldet, 2024 waren es in dem Zeitraum rund 1.200 weniger. Die Statistik erfasst laut Bundespolizei nicht ausschließlich Graffiti, sondern alle Fälle, bei denen das "Erscheinungsbild" unerlaubt verändert wurde. Am häufigsten waren laut der Statistik Bahnhöfe betroffen. Die Zahl der Tatverdächtigen im laufenden Jahr gab die Polizei mit 18.812 an. Die allermeisten, also 17.811, seien unerkannt geblieben. Laut Deutscher Bahn stellen eigene Sicherheitskräfte des Unternehmens jährlich mehr als 2.700 Täter und Täterinnen auf frischer Tat. Ein Viertel davon seien Sprayer, die dann vor Ort der Bundespolizei übergeben würden. Die Deutsche Bahn (DB) spricht von jährlich etwa zwölf Millionen Euro Schaden durch Graffiti an ihren Zügen und auf Anlagen. "Beim Thema Graffiti und Vandalismus verzeichnen wir in diesem Jahr einen steigenden Trend", sagte eine Bahnsprecherin. Genaue Zahlen sollen erst im neuen Jahr vorliegen. 2024 seien es bei der DB rund 32.000 Fälle von Vandalismus gewesen. Züge und Anlagen in Berlin sind bundesweit am häufigsten von Schmierereien betroffen gewesen. Laut Zahlen der Bundespolizei gab es von Januar bis Oktober in der Hauptstadt 1.983 solcher Delikte, etwa durch Sprayer angebrachte Graffiti. Damit führt Berlin wie in den Vorjahren die Statistik an. In diesem Jahr habe es sogar etwa 100 Fälle mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gegeben. Als weitere Schwerpunkt-Städte listete die Bundespolizei für das laufende Jahr bis Oktober München mit 872 Delikten, Hamburg mit 515, Nürnberg mit 244, Dresden mit 241, Leipzig mit 200 und Köln mit 194 auf. Deutlich weniger Fälle sind demnach mit 162 in Frankfurt am Main im Vergleich zum Vorjahr bekannt geworden. Die Statistik bezieht sich auf alle Bahnunternehmen. Bei den Daten ist zu beachten, dass in Großstädten die Zahl der Bahnhöfe und Züge größer ist als in kleineren und die damit die Wahrscheinlichkeit von solchen Delikten höher ist. Auf ihrer Internetseite schreibt das Unternehmen: "Millionen Fahrgäste finden Graffiti überhaupt nicht cool, sondern fühlen sich davon belästigt und in ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl beeinträchtigt." Deshalb würden Graffiti so schnell wie möglich beseitigt. Speziell geschulte Mitarbeiter müssten einzelne Farbschichten in mühsamer Handarbeit Schicht für Schicht abtragen. Laut Bahn werden Sprayer strafrechtlich verfolgt. Der Schaden müsse in voller Höhe ersetzt werden. "Von Kindern ab dem siebten Lebensjahr kann man noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadenersatz fordern", schreibt die Bahn. Zugleich begeben sich Sprayer in Lebensgefahr. Sie riskieren den Angaben zufolge zum Beispiel, unter fahrende Züge zu geraten. In Berlin und Hamburg drohe zudem die Gefahr eines Stromschlags durch S-Bahn-Stromschienen neben dem Gleis. "Mehrmals im Jahr verunglücken Sprayer bei solchen Unfällen – oft mit tödlichem Ausgang."