Datum25.12.2025 07:25
Quellewww.spiegel.de
TLDRNasry "Tito" Asfura, Kandidat der konservativen Nationalpartei und von Donald Trump unterstützt, gewann die Präsidentschaftswahl in Honduras mit 40,27 % der Stimmen. Sein Hauptgegner, Salvador Nasralla, erhielt 39,54 %. Die Regierungspartei Libre spricht von einem Wahlputsch. Asfura plant enge Beziehungen zu den USA und Infrastrukturprojekte, während er die diplomatischen Verbindungen zu China abbrechen möchte. Honduras bleibt eines der instabilsten Länder in Lateinamerika, mit einer hohen Armutsrate unter der Bevölkerung.
InhaltDer von US-Präsident Donald Trump unterstützte konservative Kandidat Nasry "Tito" Asfura ist zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Honduras erklärt worden. Die Regierungspartei Libre spricht von einem Wahlputsch. Mehr als drei Wochen nach der Präsidentenwahl in Honduras steht der Sieger fest: Der von US-Präsident Donald Trump unterstützte Kandidat Nasry "Tito" Asfura hat die Abstimmung gewonnen. Der Bewerber der rechten Nationalpartei kam auf 40,27 Prozent, wie das Wahlamt mitteilte. Sein stärkster Rivale Salvador Nasralla von der Liberalen Partei erhielt demnach 39,54 Prozent. Rixi Moncada von der linken Regierungspartei Libre landete abgeschlagen auf dem dritten Platz. "Honduras – ich bin bereit zu regieren", schrieb Asfura nach der Bekanntgabe des Ergebnisses auf der Plattform X . "Ich werde dich nicht enttäuschen." Wer bei der Wahl die meisten Stimmen erringt, wird Präsident des mittelamerikanischen Landes – eine Stichwahl ist nicht vorgesehen. Der Präsident des honduranischen Kongresses, Luis Redondo von der Regierungspartei Libre, wies die Erklärung der Wahlbehörde jedoch umgehend als Wahlputsch zurück. "Das steht komplett außerhalb des Gesetzes. Es hat keinen Wert", schrieb er auf X . Nach der Wahl am 30. November zog sich die Auszählung der Stimmen in die Länge. Wegen des knappen Ergebnisses und Unstimmigkeiten mussten rund 15 Prozent der Stimmzettel per Hand neu ausgezählt werden. Die regierende Linkspartei hatte der Opposition einen Wahlputsch vorgeworfen und zu Protesten aufgerufen. US-Präsident Trump hatte sich vor der Abstimmung zugunsten Asfuras in den Wahlkampf eingemischt. Er bezeichnete Asfura als den einzig wahren Freund der Freiheit in Honduras und drohte damit, die US-Finanzhilfen zu streichen, sollte dieser nicht gewinnen. Wenn der Ex-Bürgermeister der Hauptstadt Tegucigalpa gewinne, könne Honduras auf die Unterstützung der USA zählen, wenn nicht, würde Washington kein Geld verschwenden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social . Zudem begnadigte Trump den honduranischen Ex-Präsidenten Juan Orlando Hernández, der in den USA eine Haftstrafe von 45 Jahren wegen Verwicklung im Drogenhandel verbüßte. Asfura und Hernández gehören derselben Partei an. Experten zufolge ist Trumps Unterstützung Teil seines Bestrebens, einen konservativen Block in Lateinamerika zu formen. Asfura will große Infrastrukturprojekte umsetzen und enger mit den USA zusammenarbeiten. Zudem kündigte der 67-jährige Bauunternehmer an, die diplomatischen Beziehungen zu China abzubrechen, um wieder die demokratische Inselrepublik Taiwan zu unterstützen. Honduras gilt als eines der instabilsten Länder Lateinamerikas, den letzten Putsch hatte es im Jahr 2009 gegeben. Fast zwei Drittel der elf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leben in Armut.