Einkauf: Grünen-Fraktion will Preisvergleichs-App für Lebensmittel

Datum25.12.2025 05:00

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Grünen im Bundestag planen eine Preisvergleichs-App für Lebensmittel, um Verbrauchern zu helfen, die günstigsten Angebote zu finden. Große Supermärkte müssten verpflichtend teilnehmen, während kleinere freiwillig mitmachen könnten. Fraktionschefin Katharina Dröge betont, dass die App eine Lösung gegen steigende Preise in Krisenzeiten darstellen soll. Zudem wird gefordert, Verbraucher über Veränderungen bei Packungsgrößen zu informieren und den unfairen Wettbewerb gegen Landwirte zu stoppen, indem der Einkauf unter Produktionskosten verboten wird.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Einkauf“. Lesen Sie jetzt „Grünen-Fraktion will Preisvergleichs-App für Lebensmittel“. Verbraucher sollen nach dem Willen der Grünen im Bundestag per App die günstigsten Lebensmittel finden können. "Die großen Supermärkte wären zur Teilnahme an der App verpflichtet, die Kleinen könnten freiwillig mitmachen. Die Märkte müssten die Preise melden und Änderungen in Echtzeit dort abbilden", sagte Fraktionschefin Katharina Dröge der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wenn die Verbraucher sich informieren können, haben sie der Macht der großen Ketten mehr entgegenzusetzen." Entsprechende Apps gibt es bereits, sie sind aber für Supermärkte nicht verpflichtend, und es gibt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kundinnen und Kunden geben den Anbietern damit Einblick in ihr Einkaufsverhalten.  "Für Krisenzeiten wollen wir Möglichkeiten, die Gewinnmargen der Supermärkte zu begrenzen", erklärte die Fraktionschefin. In Krisen schlügen die Supermärkte auf die höheren Preise in der Regel noch etwas drauf.  Auf Änderungen der Packungsgröße sollten Kundinnen und Kunden gezielt hingewiesen werden, sagte Dröge. "Da könnte zum Beispiel ein Aufkleber drauf, auf dem steht, wann die Packung in welchem Umfang verkleinert wurde. Märkte machen das immer wieder: Sie verkleinern die Packung, der Preis bleibt gleich, und Verbraucher merken das nicht sofort." Preise können Verbraucher heute schon über gesetzlich vorgeschriebene Schildchen, die meist am Supermarktregal hängen, vergleichen: Dort steht, wie viel 100 Gramm oder 100 Milliliter beziehungsweise 1 Kilogramm oder ein Liter eines Produkts kosten.  Verbraucherbildung sei wichtig, räumte Dröge dazu ein. "Aber es sollte nicht jeder top gebildet und informiert sein müssen, um sich gegen unfaire Preise wehren zu können. So eine App ist etwas Niedrigschwelliges." Weitere Funktionen von Supermarkt-Ketten möchten die Grünen verbieten. Heute beherrschen vier Konzerne einen Großteil des Marktes. Gleichzeitig müssten Landwirte besser gegen unfairen Wettbewerb geschützt werden, sagte Dröge. "Wir wollen zum Beispiel verbieten, dass die Handelsketten Produkte unter den Produktionskosten einkaufen dürfen. Die Landwirte müssen ihre Kosten decken können." © dpa-infocom, dpa:251225-930-465267/1