War der Zodiac-Killer auch Black-Daliah-Mörder?

Datum24.12.2025 17:28

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie "Los Angeles Times" berichtet über eine Theorie, die den Zodiac-Killer mit dem Mordfall der Black-Dahlia verbindet. Ein Mann, Alex Baber, behauptet, den Namen des Zodiac-Killers, Marvin Merrill (vormals Margolis), durch die Entschlüsselung einer Nachricht gefunden zu haben. Merrill hatte Verbindungen zu Elizabeth Short, dem Mordopfer aus 1947. Zwei Polizisten und ein NSA-Codeknacker halten Babers Schlussfolgerungen für plausibel. Trotzdem bleibt die Aufklärung dieser jahrzehntelangen Rätsel fraglich, bietet jedoch Potenzial für neue Filme.

InhaltSeit Jahrzehnten ist die Mordserie des Zodiac-Killers in Nordkalifornien ungelöst. Nun präsentiert die "Los Angeles Times" eine Theorie, die den Täter mit einem anderen rätselhaften Fall in Verbindung bringt. Ende der Sechzigerjahre tötete der Zodiac-Killer mindestens fünf Menschen in der Region um die US-Stadt San Francisco, und bis heute rätseln Expertinnen und Experten, wer er war. Der Killer schickte verschlüsselte Botschaften an Lokalzeitungen, in einer davon verriet er womöglich sogar seinen Namen. Spätestens seit David Finchers Film "Zodiac: Die Spur des Killers" aus dem Jahr 2007 ist die Mordserie auch international bekannt und über die Jahre gab es immer wieder Theorien, wer diese Morde begangen haben könnte - so wollte etwa 2009 eine Frau herausgefunden haben, dass ihr Vater der Zodiac-Killer war. Nun berichtet die "Los Angeles Times"  von einem Mann, der eine entscheidende Nachricht geknackt und damit den Fall gelöst haben will. Der 50-jährige Alex Baber, heißt es in dem Artikel, habe sich die Nachricht des Mörders vorgenommen, in dem er – verschlüsselt – seinen Namen nennt. Dieser besteht aus 13 Buchstaben beziehungsweise Symbolen. Baber hat laut der "Los Angeles Times" mittels KI eine Liste mit zig Millionen möglichen Namen erstellt, die 13 Buchstaben lang sind. Mithilfe von öffentlichen Registern und Informationen über den Killer habe er diese Namen überprüft und so immer mehr aussortiert. Am Ende blieb demnach ein Name stehen: Marvin Merrill. Merrill, so berichtet es die Zeitung, trug zuvor einen anderen Namen, Marvin Margolis. Und dieser steht in Verbindung zu einem Mordfall, der sich im Januar 1947 in Los Angeles ereignete. Damals wurde die junge Schauspielerin Elizabeth Short ermordet und ihr Leichnam brutal verstümmelt. Shorts Spitzname war Black Daliah – schwarze Dahlie. Auch dieser Mordfall diente als Vorlage für Romane und Film. Margolis lebte eine Zeit lang zusammen mit Short und zählte zu den damals Verdächtigten. Hat Baber nicht nur eine Mordserie gelöst, sondern auch einen noch älteren, nicht aufgeklärten Mordfall geknackt? Die "Los Angeles Times" führt unter anderem zwei Polizisten an, die Babers Schlussfolgerungen für plausibel halten. Und einen Codeknacker der US-Behörde NSA, der demnach ein Detail herausfand, das die beiden Fälle weiter miteinander verknüpfte. Denn das Codewort, mit dem der Zodiac-Killer seinen Namen verschlüsselte, soll "Elisabeth" sein, also der Name des Mordopfers aus den Vierzigern. Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen? Wahrscheinlich nicht. Marvin Merrill, alias Marvin Margolis, starb in den Neunzigerjahren. Dass diese Verbrechen, die seit Jahrzehnten so viele Menschen umgetrieben haben, heute noch zweifelsfrei aufzuklären sind, kann bezweifelt werden. Aber vermutlich bietet die neue Theorie guten Stoff für einen weiteren Film.