Datum24.12.2025 15:25
Quellewww.zeit.de
TLDRThailand und Kambodscha verhandeln an einem Grenzkontrollpunkt über das Ende eines seit Dezember wieder aufflammenden Grenzkonflikts, bei dem über 40 Menschen starben und 900.000 vertrieben wurden. Die viertägigen Gespräche sollen die Feindseligkeiten beenden und eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Kämpfe ausgelöst zu haben. Die Verhandlungen sind Teil der Bemühungen des ASEAN-Staatenbundes, wo auch bereits bilaterale Gespräche vereinbart wurden. Der Konflikt hat historische Wurzeln in einer unklaren Grenzziehung von 1907.
InhaltDelegationen aus Thailand und Kambodscha sind an einem Grenzkontrollpunkt eingetroffen. Dort verhandeln sie vier Tage lang über ein Ende der Kämpfe. Vertreter aus Thailand und Kambodscha sind an einem Grenzkontrollpunkt der beiden Nachbarländer zusammengekommen, um über ein Ende des im Dezember wieder aufgeflammten Konflikts zu beraten. Die kambodschanische Regierung teilte mit, dass beide Delegationen zum Auftakt der viertägigen Verhandlungen erschienen seien, "um ein Ende der Feindseligkeiten sicherzustellen" und "eine rasche Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen". Dazu wurde ein Foto der Delegationen veröffentlicht. Thailand zeigt sich dem Treffen gegenüber ebenfalls optimistisch. Surasant Kongsiri, Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bangkok, äußerte zuversichtlich, dass das Treffen positive Ergebnisse bringen werde. Der Erfolg der bis Samstag angesetzten Gespräche hänge jedoch von der Aufrichtigkeit der kambodschanischen Seite in Wort und Tat ab. Im Dezember flammten die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha erneut auf. Nach Behördenangaben wurden dabei bislang mehr als 40 Menschen getötet und über 900.000 vertrieben. Beide Seiten beschuldigen einander, die neuen Zusammenstöße ausgelöst zu haben, und berufen sich jeweils auf ihr Recht auf Selbstverteidigung. Am Montag kamen die Außenminister des südostasiatischen Staatenbundes Asean zu Krisengesprächen über den Grenzkonflikt in Malaysia zusammen. Dabei wurden bilaterale Beratungen zwischen Vertretern Thailands und Kambodschas für Mittwoch vereinbart. Über den Austragungsort des Treffens bestand zunächst keine Einigkeit: Zunächst hatte Malaysia angeboten, die Gespräche auszurichten. Später sagte Thailands Außenamtssprecher Nikorndej Balankura, der Veranstaltungsort der für zwei Tage angesetzten Gespräche werde "derzeit diskutiert". Ende Oktober hatten die beiden Staaten in Malaysia im Beisein von US-Präsident Donald Trump ein Abkommen unterzeichnet, das langfristigen Frieden sichern sollte. Die Umsetzung des Abkommens setzte Thailand jedoch im November aus. Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt geht auf eine unklare Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907 zurück.