Datum24.12.2025 07:06
Quellewww.zeit.de
TLDRDer Artikel thematisiert die Herausforderungen des Autofahrens im Alter, speziell in Bezug auf die Sicherheit älterer Fahrer. Trotz seltener Unfälle bei über 65-Jährigen sind sie häufig Hauptverursacher. Viele Senioren fahren weiterhin, auch wenn Alternativen fehlen, da es keine Pflichtprüfung der Fahrtauglichkeit gibt. Familien stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob sie älteren Angehörigen das Fahren erlauben oder Alternativen vorschlagen. Der Artikel lädt Leser ein, ihre Erfahrungen und Lösungen zu teilen, um Sicherheit zu fördern, ohne Familienkonflikte auszulösen.
InhaltOpa fährt nach dem Fest noch heim, Oma holt den Schwiegersohn ab: Gut gemeint – aber auch sicher? Wir wollen wissen, wie Sie in der Familie mit solchen Fahrten umgehen. Papa will nach dem Weihnachtsessen noch heimfahren, eine Stunde über Land – und das mit 82 Jahren. Früher ein Routineweg. Heute jedoch eine Abwägung: nasse Fahrbahn, neue Brille, die Müdigkeit. Soll man den Vater noch fahren lassen oder auf Bahn, Taxi oder gar eine Übernachtung bestehen? Diese Entscheidung ist für die Kinder oft nicht leicht. Denn die betagte Mutter oder den betagten Vater mit seiner möglicherweise abnehmenden Fahrtüchtigkeit zu konfrontieren, kann einen Familienstreit auslösen. Daten zeigen ein gemischtes Bild. Ältere Menschen sind zwar insgesamt seltener an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, als ihr Bevölkerungsanteil erwarten lässt: 2021 waren 14,5 Prozent aller Beteiligten über 65 Jahre alt – bei 22,1 Prozent Bevölkerungsanteil. Gleichzeitig aber tragen über 75-Jährige häufiger die Hauptverantwortung, wenn es kracht: In rund 77 Prozent der Fälle gelten sie als Hauptverursacher. Das ist eine höhere Quote als bei Fahranfängerinnen und Fahranfängern zwischen 18 und 20 Jahren. Pro Fahrtkilometer nähert sich die Unfallrate im höheren Alter der von sehr jungen Fahrerinnen und Fahrern an. Viele Seniorinnen und Senioren fahren dennoch regelmäßig. Vor allem dort, wo Alternativen fehlen. Eine altersabhängige Pflichtprüfung der Fahrtauglichkeit gibt es in Deutschland nicht, auch wenn sie immer wieder diskutiert wird. Der Führerschein kann freiwillig abgegeben werden – viele behalten ihn aber und lassen das Auto einfach öfter stehen. Schließlich machen das abnehmende Sehvermögen, Unsicherheit und längere Reaktionszeiten vielen Älteren selbst zu schaffen. Doch oft hängt es auch an den Familienmitgliedern oder Freundinnen und Freunden, die vermitteln müssen, wenn das Autofahren zu gefährlich geworden ist. Deshalb möchten wir wissen: Machen Sie sich Sorgen, wenn Ihr Partner, Ihre Mutter oder Ihr Großvater mit dem Auto fährt? In welchen Situationen haben Sie Bedenken, oder ist schon einmal etwas Schlimmes passiert? Haben Sie darüber gesprochen – und mit welchem Ergebnis? Oder will Ihre Familie, dass Sie nicht mehr mit dem Auto fahren? Können Sie die Bedenken der Verwandtschaft verstehen? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Ideen, Vorschläge und Beispiele: Welche Lösungen funktionieren an Feiertagen und Familienfesten, welche nicht? Und welche schaffen Sicherheit, ohne jemanden bloßzustellen? Wir sind neugierig auf Ihre Geschichte. Bitte schildern Sie uns Ihre Erfahrungen im oben stehenden Formular oder im Kommentarbereich. Alternativ können Sie auch eine E-Mail an community-redaktion@zeit.de senden. Ausgewählte Beiträge möchten wir veröffentlichen, auf Wunsch anonym. Unsere Leserschaft bereichert unseren Journalismus. Hier finden Sie alle Stimmen-Texte.