Epstein-Akten: US-Regierung bezeichnet belastenden Brief als Fälschung

Datum24.12.2025 06:41

Quellewww.zeit.de

TLDRDie US-Regierung bezeichnet einen belastenden Brief, der angeblich von Jeffrey Epstein verfasst wurde und Präsident Donald Trump beschuldigt, junge Frauen zu belästigen, als Fälschung. Das Justizministerium hebt hervor, dass der Brief nach Epsteins Tod abgestempelt wurde und das FBI seine Unechtheit bestätigt hat. Trump wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass sein Name in den Dokumenten nicht auf eine strafbare Handlung hindeute. Epstein, der 2019 starb, wurde für massiven sexuellen Missbrauch verurteilt.

InhaltIn einem angeblichen Epstein-Brief wird behauptet, Präsident Donald Trump liebe es, "junge Schönheiten zu begrapschen". Die US-Regierung hält das Schreiben für gefälscht. Die US-Regierung hat einen angeblich Präsident Donald Trump belastenden Brief aus den neu veröffentlichte Akten zum gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein als Fälschung bezeichnet. In dem handschriftlichen Brief, der Epstein zugeschrieben wird, heißt es, Trump "begrapsche" gerne "junge, attraktive Mädchen". Das Schreiben ist an den früheren Sportarzt der US-Nationalmannschaft der Turnerinnen Larry Nassar gerichtet. Dieser wurde wegen sexuellen Missbrauchs von mehr als 250 Athletinnen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Epstein beschwert sich demnach kurz vor seinem Suizid im August 2019 bei Nassar darüber, dass sie beide wegen Sexualvergehen inhaftiert seien, während "der Präsident unsere Vorliebe für junge, attraktive Mädchen teilt". In dem Brief heißt es über Trump weiter: "Wenn eine junge Schönheit vorbeiging, liebte er es, sie zu 'begrapschen'". Das Justizministerium zweifelt die Echtheit des Schreibens an und verwies auf Fehler: Unter anderem sei der Brief drei Tage nach Epsteins Tod abgestempelt worden und in Virginia in den Posteingang gelangt, obwohl der Sexualstraftäter in New York inhaftiert war. Das FBI habe die Fälschung des Briefes bestätigt, teilte das Justizministerium auf X mit.  "Wir stellen Dokumente zur Verfügung – und manchmal führt das dazu, dass auch gefälschte oder falsche Dokumente veröffentlicht werden, weil sie sich schlicht in unserem Besitz befinden", teilte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche mit. Ein typisches Beispiel sei der sogenannte Epstein-Nassar-Brief, der eindeutig gefälscht sei. Die neuen Dokumente enthalten zudem eine Notiz der New Yorker Bundesstaatsanwaltschaft vom Januar 2020, die gegen Epsteins Komplizin Ghislaine Maxwell ermittelte. Darin heißt es, Trump sei "viel häufiger mit Epsteins Privatjet gereist" als bekannt gewesen sei – zwischen 1993 und 1996 demnach acht Mal. Das US-Justizministerium teilte nach der Veröffentlichung mit: "Einige dieser Dokumente enthalten unwahre und sensationsheischende Behauptungen gegen Präsident Trump, die kurz vor der Wahl 2020 beim FBI eingereicht wurden." Die Behauptungen seien unbegründet und falsch, "und wenn sie auch nur einen Funken Glaubwürdigkeit hätten, wären sie sicherlich bereits gegen Präsident Trump als Waffe eingesetzt worden". Trump hatte am Montag erneut Vorwürfe zurückgewiesen, in die Epstein-Affäre verwickelt zu sein. Dass sein Name in den Dokumenten zu finden ist, bedeutet nicht, dass er sich strafbar gemacht hat. Er und Epstein waren lange befreundet und haben sich nach Trumps Angaben später zerstritten. "Alle waren mit diesem Mann befreundet", sagte Trump zu Reportern. Nach Trumps eigener Darstellung hatte er sich mit seinem früheren Nachbarn Epstein überworfen, als dieser Mädchen und junge Frauen aus seinem Club Mar-a-Lago in Florida abwarb.  Der bis in höchste Kreise vernetzte Finanzberater und Millionär Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Nach offiziellen Angaben beging der verurteilte Sexualstraftäter Suizid. Ihm wurde vor seinem Tod vorgeworfen, mehr als tausend Mädchen und Frauen missbraucht und teils an Prominente weitergereicht zu haben.