Datum23.12.2025 11:28
Quellewww.zeit.de
TLDRHessens Weihnachtsmärkte, trotz ungünstigem Wetter, verzeichneten konstante Besucherzahlen. Der Frankfurter Markt zog 2,3 Millionen Besucher an, was das hohe Niveau des Vorjahres bestätigt. Auch andere Städte wie Hanau und Wiesbaden hatten positive Entwicklungen, wobei neue Ideen und Aktionen wie kostenloses Busfahren den Erfolg unterstützten. Der hessische Schaustellerverband äußerte sich insgesamt zufrieden, obwohl einige Standbetreiber Umsatzeinbußen meldeten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Stabilität der Attraktivität der Weihnachtsmärkte gelegt, trotz wetterbedingter Herausforderungen.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Glühwein und Co.“. Lesen Sie jetzt „Hessens Weihnachtsmärkte trotzen dem Schmuddelwetter“. Auch wenn einige Märkte nach dem Fest noch ein paar Tage dranhängen – die hessische Weihnachtsmarktsaison klingt in diesen Tagen aus. Am Dienstag (14.30 Uhr) will Innenminister Roman Poseck (CDU) bei einem Besuch des Marktes in Fulda Bilanz ziehen. In den zurückliegenden Wochen erinnerte das Wetter in vielen hessischen Städten eher an den Herbst, statt für weihnachtliche Stimmung zu sorgen. Hat der Glühwein den Menschen trotzdem geschmeckt? Der Frankfurter Weihnachtsmarkt endete am Montag mit konstanten Besucherzahlen. "Trotz des durchwachsenen Wetters mit wechselhaften Temperaturen und immer wieder regnerischen Tagen ließen sich die Besucherinnen und Besucher die vorweihnachtliche Stimmung nicht nehmen", bilanzierte die Tourismus+Congress GmbH. "Mit 2,3 Millionen Besucherinnen und Besucher bewegen sich die Besucherzahlen in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres und bestätigten damit die ungebrochene Attraktivität des Marktes für Frankfurterinnen und Frankfurter sowie Gästen aus dem In- und Ausland." Der Weihnachtsbaum "Frau Holle" auf dem Römerberg war der "schönste Baum, den Frankfurt je hatte", erklärte die Tourismusgesellschaft. Der neue Kinder-Weihnachtsmarkt habe "einen regelrechten Traumstart" hingelegt und werde im nächsten Jahr weitergeführt. Die Rückmeldungen der Standbetreiber seien überwiegend positiv gewesen. Der diesjährige Hanauer Weihnachtsmarkt hat sich nach Angaben der Stadt nach anfänglichen Dellen, die vor allem dem schlechten Wetter geschuldet waren, "gut bis sehr gut" entwickelt. Die Standbetreiber seien mit den Besucherzahlen und den Umsätzen, die sich im Bereich des Vorjahres entwickelten, sehr zufrieden. Der Weihnachtsmarkt zu Füßen des Brüder-Grimm-Denkmals mit dem täglichen "Türchen öffnen" am größten hessischen Adventskalender am Rathaus komme in Kombination mit dem Bühnenprogramm nach wie vor gut an, berichtete die Stadt. Die Auftritte von Schulen, Kitas und Vereinen hätten die Marktbesucher positiv aufgenommen. Das gelte auch für die zwei "Bürgerhütten", die traditionell auf dem Weihnachtsmarkt Vereinen und Organisationen die Gelegenheit geben, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Auch die Stadt Wiesbaden zog eine positive Bilanz des Sternschnuppenmarktes. "Das erneut gesteigerte Besucheraufkommen belebt die Innenstadt und kommt der Gastronomie, der Hotellerie und dem lokalen Handel zugute, auch dank neuer Ideen wie der Popup-Adventsmarkt", teilte Citymanager Jens Ackermann mit. Das kostenfreie Bus- und Bahnfahren an den Adventssamstagen habe zum Erfolg beigetragen. Hessens Landeshauptstadt sei zur Adventszeit beliebtes Ziel internationaler Reisegruppen gewesen – etwa aus der Schweiz, aus Luxemburg, Österreich oder England. Der Haltepunkt für Reisebusse in der Wilhelmstraße sei in diesem Jahr zu 50 Prozent häufiger angefahren worden als im Vorjahr, teilte die Stadt mit. Eine Aktion mit 15 Influencern und Influencerinnen Anfang Dezember habe die Präsenz des Sternschnuppenmarktes auf den Social-Media-Kanälen erheblich gesteigert. Während der Hauptmarkt in Wiesbaden am Dienstag (23. Dezember) endet, empfängt der Kinder-Sternschnuppenmarkt noch bis zum 30. Dezember seine Gäste, mit Ausnahme der Tage vom 24. bis 26. Dezember. Die große Schlittschuhbahn "Wiesbaden on Ice" ist bis zum 11. Januar geöffnet. Auch der hessische Schaustellerverband zeigte sich "grundsätzlich zufrieden" mit dem Verlauf der Weihnachtsmarktsaison. "Die Umsätze sind überwiegend vergleichbar mit denen des Vorjahres", sagte Roger Simak vom Landesverband für Markthandel und Schausteller Hessen. "Die Besucherzahlen werden von überall gleichermaßen als etwa gleichbleibend beschrieben." Das Wetter sei nicht ideal gewesen, anfangs gar eher schlecht. Nur am vergangenen Sonntag habe es erstmals in dieser Adventszeit einen optimalen Tag gegeben. Das habe sich auch gleich in den Umsätzen niedergeschlagen. "Zur Wahrheit gehört aber auch, dass einzelne Standbetreiber Einbußen von bis zu 40 Prozent vermelden", berichtete Simak. Die Gründe seien dabei aber eher im Einzelfall verortet. So komme es bei Standplatzverlagerungen praktisch generell zunächst einmal zu Umsatzeinbußen, weil Standplätze sich stets erst auf gewisse Dauer etablierten. Leider seien auch verhaltensbedingte Rückgänge zu beobachten. Wer gemeint habe, die Preise oder das Preisniveau seien für das Publikum nicht entscheidend, der sei eines Besseren belehrt worden. "Manchmal kann es sinnvoller sein, die Tasse Glühwein lieber noch einmal bei 4 Euro zu halten, obwohl man damit vielleicht schon 20 Prozent der Inflation hinterherhinkt", erklärte Simak. "Wenn damit aber eine Konsumverweigerung vermieden wird, kann die verkaufte "Masse" die Kostensteigerungen eher auffangen als eine wenig kreative, aber umso mehr auffällige Preiserhöhung auf 4,50 Euro." © dpa-infocom, dpa:251223-930-459472/2