USA: Trump zieht weltweit Diplomaten der Biden-Regierung zurück

Datum23.12.2025 00:08

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Regierung von Donald Trump zieht zahlreiche US-Diplomaten, die während Joe Bidens Amtszeit berufen wurden, weltweit zurück, darunter in Afrika, Europa, Asien und dem Nahen Osten. Betroffene wurden oft telefonisch ohne Begründung informiert. Der Berufsverband der Diplomaten kritisiert dies als ungewöhnlich und undurchsichtig, was die Glaubwürdigkeit der USA gefährde. Während es normal sei, Botschafter zu ersetzen, bleiben andere Diplomaten in der Regel im Dienst. Betroffene erhalten begrenzte Zeit, um eine neue Position zu finden oder in den Ruhestand zu wechseln.

InhaltZahlreiche US-Diplomaten, die während der Amtszeit von Joe Biden berufen wurden, müssen offenbar gehen. Einige Betroffene sollen am Telefon informiert worden sein. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump ruft weltweit zahlreiche Diplomaten in Botschaften zurück, die unter dessen Vorgänger Joe Biden berufen wurden. Das berichteten mehrere Medien, darunter Politico, CNN und Fox News. Betroffen sind demnach Standorte in Afrika, Europa, Asien und dem Nahen Osten. Die Rückrufe sollen bis Mitte Januar erfolgen. Der Berufsverband von Angehörigen des US-diplomatischen Dienstes, American Foreign Service Association (AFSA), teilte der Nachrichtenagentur dpa mit, es gebe bislang keine offizielle Zahl oder Liste der Betroffenen. Damit blieb unklar, ob die Rückrufwelle nur Diplomaten oder auch Botschafter betrifft. Es gebe Berichte von Betroffenen, die in einem Telefonat über ihren Rückruf informiert worden seien, ohne eine Begründung zu erhalten. Diese Vorgehensweise sei höchst ungewöhnlich, teilte der Verband mit. Normalerweise würden Berufsdiplomaten nicht auf diese Weise zurückgerufen. Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums sprach auf Anfrage hingegen von einem Standardverfahren. Ein Botschafter sei ein persönlicher Vertreter des Präsidenten. Es sei sein Recht sicherzustellen, dass er Personen in diesen Ländern hat, die die "America-First-Agenda" vorantreiben. Der Berufsverband kritisierte mangelnde Transparenz und einen Bruch mit langjährigen Gepflogenheiten. Es gebe eine schleichende Erosion von beruflicher Unabhängigkeit im Auswärtigen Dienst, die der Glaubwürdigkeit der USA im Ausland schade. Das Ganze sende auch ein Signal an Staatsbedienstete, dass Loyalität gegenüber dem Land nicht mehr reiche und Erfahrung sowie der Eid auf die Verfassung hinter politischer Loyalität zurückstehen müssten. Politico berichtete, dass es für neue US-Präsidenten normal sei, Botschafter zu ersetzen. Andere Diplomaten dürften aber in der Regel weiter im Dienst bleiben, weil davon ausgegangen werde, dass sie die Wünsche des jeweiligen Präsidenten im Weißen Haus unabhängig von der Partei umsetzen.  Nach Berichten von CNN sollen die Diplomaten nur ein begrenztes Zeitfenster bekommen, um eine Alternative zu finden – andernfalls müssten sie in den Ruhestand wechseln. Laut Fox News sollen die Diplomaten nicht gekündigt, sondern in anderen Bereichen des Außenministeriums eingesetzt werden.