Korruptionsvorwürfe: AfD in Sachsen-Anhalt will Jan Wenzel Schmidt ausschließen

Datum22.12.2025 19:27

Quellewww.zeit.de

TLDRDie AfD Sachsen-Anhalt leitet ein Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt ein, der wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck steht. Der Landesvorstand beschloss, Schmidt und den Landesschatzmeister Matthias Lieschke auszuschließen. Schmidt wird vorgeworfen, sein Bundestagsmandat für persönliche Geschäftsbeziehungen sowie zur Anstellung von Mitarbeiter in seinem Büro missbraucht zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe und plant, gegen das Ausschlussverfahren vorzugehen, während er selbst Vorwürfe gegen Parteikollegen erhebt.

InhaltSachsen-Anhalts AfD-Landesverband hat ein Parteiausschlussverfahren gegen seinen früheren Generalsekretär Schmidt angestoßen. Beide Seiten werfen sich Korruption vor. Der Landesvorstand der AfD in Sachsen-Anhalt hat ein Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt beschlossen. Schmidts Verhalten habe "grundlegend gegen die innere Ordnung der Partei" verstoßen, teilte die Partei mit. Der Vorstand entzog Schmidt mit sofortiger Wirkung seine Rechte als Parteimitglied. Ebenfalls ausgeschlossen werden soll demnach Landesschatzmeister Matthias Lieschke. Schmidt war von 2022 bis Februar 2025 Generalsekretär der AfD in Sachsen-Anhalt. Der Bundestagsabgeordnete steht seit Monaten in der Kritik. In der AfD heißt es, Schmidt habe sein Bundestagsmandat ausgenutzt, um privat Geschäftsbeziehungen etwa nach China aufzubauen. Dem Vernehmen nach wird ihm zudem vorgeworfen, Mitarbeiter seiner Firma in seinem Bundestagsbüro angestellt zu haben. Schmidt weist die Vorwürfe zurück. Die Entwicklung sei unschön, er werde den Wahlkampf dennoch unterstützen und zugleich alle parteiinternen Instanzen beschreiten, "um dieses ungerechtfertigte Ausschlussverfahren aufzuheben", sagte Schmidt der ZEIT. Auch Schmidt selbst hat vor einigen Tagen Vorwürfe gegen seine Parteikollegen erhoben. Demnach sollen AfD-Landtagsabgeordnete Reisen falsch abgerechnet haben. Außerdem geht es um den Vorwurf der Vetternwirtschaft. Ehefrauen, Kinder oder Geschwister von Mitgliedern des Landesvorstands sollen bei Abgeordneten beschäftigt worden sein. Schmidt kündigte an, dafür Belege vorlegen zu wollen. Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.