Datum22.12.2025 12:01
Quellewww.zeit.de
TLDRDer Auto- und Industriezulieferer Schaeffler plant, verstärkt ins Rüstungsgeschäft einzusteigen. Konzernchef Klaus Rosenfeld betont, dass es strategisch wichtig sei, bestehende Technologien zu nutzen. Schaeffler hat bereits eine Kooperation mit dem Drohnenhersteller Helsing, während der Umsatz im Verteidigungsbereich aktuell bei etwa 100 Millionen Euro liegt. Bis 2035 strebt das Unternehmen an, zehn Prozent des Umsatzes in neue Geschäfte zu erzielen. Auch humanoide Roboter sollen ein Schwerpunkt sein, mit einer Partnerschaft zu Nuera Robotics.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Zulieferer“. Lesen Sie jetzt „Schaeffler will verstärkt in das Rüstungsgeschäft einsteigen“. Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will in neue Geschäftsfelder einsteigen. Dabei steht vor allem das Rüstungsgeschäft im Fokus. "Wir werden ein Unternehmen mit Rüstungsgeschäft", sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld der "Süddeutschen Zeitung". Erst vor Kurzem hatte Schaeffler eine Kooperation mit dem Drohnenhersteller Helsing bekanntgegeben. Ziel der Partnerschaft ist es, Helsings Drohnenfertigung auszubauen. Ein konkretes Ziel für das Rüstungsgeschäft gibt es laut Rosenfeld zwar noch nicht. "Wenn Sie fragen: Könnte man in einem Zeitraum von fünf Jahren unser Verteidigungsgeschäft auf eine Milliarde Euro Umsatz bringen? Dann sage ich: Ja, das könnte man", sagte der Manager. Ohne Helsing mache das Unternehmen im Verteidigungsbereich heute bereits einen Erlös von rund 100 Millionen Euro. Aber auch in Zukunft will Schaeffler den größten Teil des Umsatzes mit dem heutigen Kerngeschäft machen. "Bis 2035 wollen wir zehn Prozent unseres Umsatzes in neuen Geschäften machen", sagte Rosenfeld. Unter der Annahme eines Umsatzes von 30 bis 35 Milliarden Euro bis 2025 wären das mindestens drei Milliarden Euro. "Das wird aber nicht alles aus dem Verteidigungsbereich kommen." Schaeffler hatte zuletzt mit einer Nachfrageschwäche im Autogeschäft zu kämpfen. Zum Einstieg ins Rüstungsgeschäft sagte Rosenfeld: "Für uns ist der Schritt strategischer Natur. Dass wir dabei vorhandene Technologie und bestehende Kapazitäten im Autogeschäft nutzen können, hilft uns. Das ist aber nicht der eigentliche Beweggrund. Letztlich geht es um Verteidigungsfähigkeit." Schaeffler hatte im November 2024 den Abbau von 4.700 Stellen in Europa angekündigt, davon 2.800 alleine in Deutschland. Ob ein weiterer Stellenabbau geplant ist, ließ Rosenfeld offen: "Ob und was da später noch kommt, kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen." Der Konzern beschäftigte zuletzt weltweit rund 112.000 Mitarbeiter. Neben dem Rüstungsgeschäft setzt der Manager auch auf den Bereich mit humanoiden Roboter - also Maschinen, die in ihren Bewegungen sehr menschenähnlich sind. Dieser Bereich sei keine Nische, sondern werde "voraussichtlich ein Milliardengeschäft", erläuterte der Schaeffler-Chef. Erst Anfang November hatten die Herzogenauracher eine Partnerschaft mit dem Roboter-Spezialisten Nuera Robotics bekanntgegeben. Schaeffler will künftig Schlüsselkomponenten für Roboter liefern und gleichzeitig die menschenähnlichen Roboter von Nuera in seinen Produktionsprozessen einsetzen. © dpa-infocom, dpa:251222-930-456615/1