Datum22.12.2025 08:57
Quellewww.spiegel.de
TLDREin Gericht im Kanton Zug hat eine Klimaklage von vier indonesischen Inselbewohnern gegen den Schweizer Zementhersteller Holcim zugelassen. Die Kläger werfen Holcim vor, zu wenig gegen CO₂-Emissionen zu unternehmen, was zu Überschwemmungen auf ihrer Insel führt. Sie fordern Schadensersatz und schnellere Emissionssenkungen. Es ist die erste solche Klage gegen ein Großunternehmen in der Schweiz. Holcim plant, gegen die Klage vorzugehen, betont aber seine Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2050.
InhaltDer Zementhersteller Holcim soll sich laut einem Gericht den Vorwürfen indonesischer Inselbewohner stellen. Sie werfen dem Schweizer Konzern vor, zu wenig gegen CO₂-Emissionen zu tun. Holcim will sich wehren. Der Schweizer Zementhersteller Holcim muss sich in der Schweiz einer Klimaklage stellen. Ein Gericht im Kanton Zug hat eine entsprechende Klage von vier indonesischen Inselbewohnern zugelassen, wie die beteiligten Parteien am Montag mitteilten. Die Kläger von der Insel Pari werfen dem Konzern vor, zu wenig zur Reduzierung seiner CO₂-Emissionen zu tun und damit für den Anstieg des Meeresspiegels und wiederholte Überschwemmungen auf ihrer niedrig gelegenen Insel mitverantwortlich zu sein. Die Kläger fordern von Holcim Schadensersatz, eine finanzielle Beteiligung an Flutschutzmaßnahmen sowie eine schnelle Senkung der Emissionen. Nach Angaben der Hilfsorganisation HEKS/EPER, die die Kläger unterstützt, ist es das erste Mal, dass in der Schweiz eine solche Klimaklage gegen ein Großunternehmen zugelassen wird. Holcim kündigte an, gegen die Zulassung der Klage vorzugehen. Der Konzern erklärte seinerseits, er sei dem Ziel verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Seit 2015 habe Holcim die direkten CO₂-Emissionen um 50 Prozent reduziert. Die Zementproduktion ist laut dem Weltzement- und Betonverband für rund sieben Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich.