Datum22.12.2025 02:00
Quellewww.zeit.de
TLDRUS-Kongressabgeordnete drohen Justizministerin Pam Bondi mit Geldstrafen, um die Veröffentlichung aller Epstein-Akten zu erzwingen. Der Republikaner Thomas Massie und der Demokrat Ro Khanna arbeiten an einem Gesetzesentwurf, der Bondi zu täglicher Zahlung zwingen würde, solange die Akten zurückgehalten werden. Kritiker werfen dem Justizministerium vor, Gesetze zu missachten und unangemessen zu handeln, insbesondere nach einer problematischen Veröffentlichung von geschwärzten Dokumenten. Bondi hat sich dazu noch nicht geäußert, während ihre Arbeit in der Affäre in der Öffentlichkeit stark kritisiert wird.
InhaltVertreter der Republikaner und Demokraten drohen Justizministerin Pam Bondi mit einer Geldstrafe. Sie werfen ihr Gesetzesverstöße im Umgang mit den Epstein-Akten vor. Zwei US-Kongressmitglieder wollen Justizministerin Pam Bondi zur Veröffentlichung der restlichen Epstein-Akten zwingen. Zusammen mit dem Demokraten Ro Khanna arbeite er an einem entsprechenden Gesetzesentwurf, sagte der republikanische Kongressabgeordnete Thomas Massie bei CBS News. Stimmt das Repräsentantenhaus zu, müsste Bondi demnach für jeden Tag eine Geldstrafe zahlen, an dem die geforderten Dokumente in der Affäre um den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht herausgegeben werden. Massie und Khanna werfen dem Ministerium vor, Regeln zu missachten und gegen das Gesetz zu verstoßen. Beide haben trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit schon öfter Gesetzesinitiativen vorangetrieben, sie gelten als lautstarke Kritiker der Arbeit des Justizministeriums in der Epstein-Affäre. Auch das Gesetz, das die Herausgabe der Epstein-Akten durch das Ministerium verlangt, wurde von den beiden angestoßen. Am Freitag hatte das Justizministerium angefangen, erste Dokumente und Fotos zu veröffentlichen. Nur wenige Stunden danach geriet die Behörde bereits in die Kritik, weil ein 119 Seiten langes Dokument mit Zeugenaussagen ohne jegliche Erklärung komplett geschwärzt worden sei. Das Ministerium veröffentlichte erst am Sonntag eine Version des Dokuments mit weniger Schwärzungen. Auch andere Dateien sind teils bearbeitet. Bereits im November hatte Massie Konsequenzen für am Missbrauch beteiligte Personen verlangt. "In Großbritannien findet gerade eine Aufarbeitung statt, die auch in den Vereinigten Staaten erfolgen muss (...) Ein Prinz hat seinen Titel verloren, der britische Botschafter in den Vereinigten Staaten seinen Posten", sagte Massie mit Blick auf den Ex-Prinzen Andrew Mountbatten-Windsor, der wegen seiner Verwicklung in die Epstein-Affäre seinen Prinzentitel im Oktober aufgeben musste. Der britische Botschafter in Washington, Peter Mandelson, wurde wegen seiner Kontakte zu Epstein im September entlassen. Seit der Veröffentlichung der Epstein-Akten hat sich Bondi öffentlich nicht zu Wort gemeldet – nicht einmal, als ihr Ministerium plötzlich bereits veröffentlichte Daten nicht mehr zum Download anbot. Stattdessen teilte ihr Stellvertreter Todd Blanche mit, dass das kommentarlose Entfernen von Dateien auf Bitten von Betroffenen zurückgehe. Die entfernten Fotos zeigten potenzielle Opfer des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien, sagte er bei NBC News. Blanche kündigte an, dass sie wieder öffentlich zugänglich werden – einen Zeitpunkt nannte er nicht. Massie betonte im Gespräch mit CBS News, dass Blanche derzeit zwar sein Gesicht für die unzureichende Arbeit des Ministeriums herhalte, allerdings sei Bondi für die Bearbeitung der Epstein-Akten verantwortlich. Zuletzt war es um Bondi überraschend ruhig geworden. In einem Interview mit Vanity Fair hatte die Stabschefin von US-Präsident Donald Trump, Susie Wiles, der Justizministerin vorgeworfen, bei der Bearbeitung der Epstein-Akten "völlig versagt" zu haben.