Datum20.12.2025 20:13
Quellewww.spiegel.de
TLDRIn den veröffentlichten Jeffrey-Epstein-Akten steht Ex-Präsident Bill Clinton im Fokus, während Donald Trump weniger Erwähnung findet. Clintons Sprecher kritisiert, dass die Akten veröffentlicht wurden, um Clinton als Sündenbock zu nutzen und von Trump abzulenken. Trump hatte die Veröffentlichung der Akten zunächst blockiert, um dann einem Gesetz zur Offenlegung zuzustimmen. Fotos zeigen Clinton in bedenklichen Situationen, während Trumps Verbindungen zu Epstein wiederholt dokumentiert wurden. Der demokratische Senatsführer bezeichnet die Veröffentlichung als Vertuschung für Trump.
InhaltWas auffällt in den Epstein-Akten: Es geht wenig um Donald Trump und viel um Ex-Präsident Bill Clinton. Ein Ablenkungsmanöver, protestiert dessen Sprecher. Vieles ist komplett geschwärzt, manches verwirrend oder verstörend – und erstaunlich oft geht es in den nun veröffentlichten Epstein-Akten um Ex-Präsident Bill Clinton. Ein Sprecher Clintons wirft dem Weißen Haus nun vor, Clinton als Sündenbock zu benutzen, um von Donald Trumps Beziehung zu dem verstorbenen Sexualstraftäter abzulenken. "Das Weiße Haus hat diese Akten nicht monatelang versteckt und am späten Freitagabend veröffentlicht, um Bill Clinton zu schützen", so der Sprecher in einer Erklärung auf X . "Hier geht es darum, sich vor dem zu schützen, was als Nächstes kommt, oder vor dem, was sie für immer verbergen wollen. Sie können noch so viele 20 Jahre alte pixelige Fotos veröffentlichen, wie sie wollen, aber hier geht es nicht um Bill Clinton. Das war nie der Fall und wird auch nie der Fall sein." Trump hatte monatelang versucht, die Epstein-Akten unter Verschluss zu halten – bis der US-Kongress im November mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz verabschiedete, das die Offenlegung aller Unterlagen zu dem Fall vorschreibt. In letzter Minute hatte Trump seinen Widerstand aufgegeben und die Veröffentlichung unterstützt, als sich abzeichnete, dass er die Kongressmehrheit nicht verhindern konnte. Fotos, die das US-Justizministerium jetzt veröffentlichte, zeigen Clinton unter anderem in einem Whirlpool mit einer Frau, deren Gesichtszüge unkenntlich gemacht wurden. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, postete das Foto auf X – mit einem Emoji mit schamroten Wangen. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, postete mehrere Fotos von Bill Clinton, zu einem zitierte er eine Zeile aus einem Song von Drake und Future: "Jumpman, Jumpman, Jumpman… that boy up to somethin’", was sinngemäß heißt "der Junge hat was am Laufen". Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Trump hatte das Justizministerium im vergangenen Monat angewiesen, Clintons Verbindungen zu Epstein zu untersuchen. Der Chef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, erklärte, das Ganze sei "nichts weiter als eine Vertuschung, um Donald Trump vor seiner hässlichen Vergangenheit zu schützen". In früheren Veröffentlichungen von Dokumenten zu Epstein waren über Jahre hinweg immer wieder Bilder und Informationen zu Trump aufgetaucht. So stand sein Name beispielsweise auf Passagierlisten von Epsteins Privatjet, die im Februar veröffentlicht worden waren. Trump und Epstein waren in den Neunziger- und frühen Nullerjahren öffentlichkeitswirksam befreundet. Trump hatte nach eigenen Angaben aber lange vor Epsteins Festnahme 2019 keinen Kontakt mehr zu ihm. In der Erklärung auf X schreibt Clintons Sprecher: "Es gibt hier zwei Arten von Menschen. Die erste Gruppe wusste nichts und brach den Kontakt zu Epstein ab, bevor seine Verbrechen ans Licht kamen. Die zweite Gruppe setzte ihre Beziehungen zu ihm danach fort. Wir gehören zur ersten Gruppe." Keine Verzögerungstaktik könne daran etwas ändern. Alle, auch Trumps eigene Anhänger, erwarteten Antworten.