Datum20.12.2025 18:51
Quellewww.spiegel.de
TLDREine Statistik des Deutschen Wetterdienstes zeigt, dass es in Deutschland früher häufigere und kältere weiße Weihnachten gab. Die Wahrscheinlichkeit für Schnee an Heiligabend liegt in vielen Städten bei unter 20 Prozent, was durch das häufige Weihnachtstauwetter begünstigt wird. Der Vergleich von Klimadaten zeigt einen Temperaturanstieg: Die Mitteltemperatur an den Feiertagen stieg von 1,20 Grad (1781-2023) auf 1,66 Grad (1991-2020). Prognosen deuten darauf hin, dass auch 2025 in den meisten Regionen keine weiße Weihnacht erwartet wird.
InhaltViele Menschen erinnern sich an "weiße Weihnachten" in ihrer Kindheit. Eine Statistik des Deutschen Wetterdiensts zeigt: früher gab es in den Feiertagen tatsächlich mehr Schnee. Und die Temperaturen waren niedriger. In Filmen, Büchern und auf Gemälden schneit es verlässlich, wenn es um Weihnachten geht. Mit der Wirklichkeit in Deutschland hat dieses weiße Fest jedoch immer schon wenig zu tun. Am Heiligabend und in den darauffolgenden Tagen war und bleibt Schnee hier die Ausnahme. Das zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). So lag die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten, den Süden Deutschlands ausgenommen, auch früher in keiner deutschen Großstadt bei mehr als 20 Prozent. Der DWD spricht von weißen Weihnachten, wenn an allen Festtagen, also an Heiligabend und am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag, morgens um sieben Uhr mindestens ein Zentimeter Schnee liegt. Die Zahlen beweisen aber auch, dass es durchaus einen Rückgang gab, wenn man die Zeiträume 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 vergleicht: Quelle: DWD Dass viele Menschen den Eindruck haben, weiße Weihnachten früher selbst häufiger erlebt zu haben, liegt womöglich auch an einer Schneeperiode in den Sechzigern – und daran, dass weiße Weihnachten besser im Gedächtnis bleiben als graue, verregnete Festtage. Die letzten fast flächendeckenden weißen Weihnachten erlebten die Menschen in Deutschland laut DWD im Jahr 2010. Schuld daran, dass es zu Weihnachten in Deutschland überhaupt so selten schneit, ist das sogenannte Weihnachtstauwetter, ein verlässliches Witterungsphänomen, das jährlich immer um die gleiche Zeit wiederkehrt. Dabei ziehen milde Atlantikluft und Regen von Westen heran. Was die DWD-Statistik aber auch zeigt: Die Winter waren tatsächlich früher kälter, dem Klimawandel sei Dank. Die Mitteltemperatur an den Festtagen lag, wenn man das Wetter von 1781 bis 2023 betrachtet, bei 1,20 Grad Celsius. Schaut man sich den kürzeren Zeitraum von 1991 bis 2020 an, lag die Mitteltemperatur bei 1,66 Grad Celsius. Zum Vergleich: 2024 lag der Temperaturdurchschnitt für den ganzen Monat Dezember in Deutschland bei 2,8 Grad Celsius. Die höchste Temperatur, die seit 1781 jemals an Weihnachten in Deutschland gemessen wurde, war 19,3 Grad Celsius im Jahr 2012. Die niedrigste -29,1 Grad Celsius im Jahr 1962. Auch 2025 wird es in den meisten Regionen nach derzeitigen Prognosen wohl keine weiße Weihnacht geben. Immerhin "leicht angezuckerte Weihnachten" seien zumindest im Süden Deutschlands aber noch möglich.