Venezuela-Konflikt: Trump nominiert neuen US-Kommandeur für Lateinamerika und schließt Krieg nicht aus

Datum20.12.2025 13:32

Quellewww.spiegel.de

TLDRPräsident Donald Trump hat General Francis L. Donovan als neuen Befehlshaber für das US-Südkommando nominiert, nachdem sein Vorgänger Admiral Alvin Holsey zurückgetreten ist. Trump schließt einen Krieg mit Venezuela nicht aus, während die USA dort militärische Präsenz aufbauen und Drogenschmuggler bekämpfen. Kritiker bezeichnen die Angriffe als völkerrechtswidrig. Die Trump-Regierung betrachtet Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro nicht als legitimen Führer und plant, dessen Zugang zum Ölgeschäft durch Seeblockaden weiter zu unterbrechen.

InhaltDer bisherige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Lateinamerika reichte vor Kurzem seinen Rücktritt ein. Jetzt hat der amerikanische Präsident Donald Trump einen Nachfolger gefunden – und schließt einen Krieg mit Venezuela nicht aus. Nach dem Rücktritt des Kommandeurs der US-Streitkräfte in Lateinamerika hat Präsident Donald Trump einen Nachfolger nominiert. Wie Verteidigungsminister Pete Hegseth am Freitag mitteilte, habe Trump den General Francis L. Donovan zum Befehlshaber für das Südliche Kommando der Vereinigten Staaten ernannt. Bevor er seine neue Position antreten kann, muss der Senat seiner Ernennung noch zustimmen. Donovans Vorgänger, Admiral Alvin Holsey, hatte im Oktober seinen Rücktritt eingereicht und vergangene Woche den Posten abgegeben. Weder er noch Hegseth äußerten sich offiziell zu den Gründen für Holseys Rücktritt. Medienberichten zufolge hatte Holsey jedoch Zweifel an der Rechtmäßigkeit von US-Angriffen auf angebliche Drogenboote in der Karibik geäußert. In den vergangenen Monaten brachten die USA vor der Küste Venezuelas mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt in Stellung. Die Trump-Regierung hat insgesamt etwa 15.000 Soldaten in der Karibik stationiert. Seit September greifen die USA immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden bereits mehr als hundert Menschen getötet. Kritiker stufen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und als völkerrechtswidrig ein. Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro vermutet hinter dem Vorgehen hingegen Pläne zu seinem Sturz. Die USA versuchen seit Jahren, Maduro aus dem Amt zu drängen und haben umfassende Sanktionen gegen das ‍Land verhängt. Außenminister Marco Rubio erklärte am Freitag, die USA betrachteten den venezolanischen Machthaber nicht als legitimen Führer des Landes. Trump schloss zuvor gegenüber "NBC News" die Möglichkeit eines Krieges  mit Venezuela nicht aus. In dem Telefoninterview drohte er nach der Übernahme eines Öltankers in der Nähe venezolanischer Gewässer zudem mit weiteren Beschlagnahmungen. Am Dienstag hatte Trump bereits eine Seeblockade gegen alle "sanktionierten Öltanker" aus und nach Venezuela verkündet. Mit solchen Maßnahmen will Trump den Druck auf die Regierung ⁠von Maduro, die er als Terrororganisation bezeichnet hat, erhöhen und dessen wichtigste Einnahmequelle, das Ölgeschäft, treffen.