Datum20.12.2025 10:03
Quellewww.spiegel.de
TLDRDie Ukraine hat erneut russische Ölinfrastruktur angegriffen, darunter ein Kriegsschiff und eine Ölplattform im Kaspischen Meer, um das Ölgeschäft Russlands zu schwächen. Gleichzeitig meldete Odessa einen verheerenden russischen Raketenangriff mit mindestens acht Toten und zahlreichen Verletzten. Währenddessen reist Putins Unterhändler in die USA für Gespräche, jedoch ohne ukrainische Beteiligung, was die geringen Erwartungen an Fortschritte bei einer Konfliktlösung unterstreicht. Die russischen Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine halten an.
InhaltDie Ukraine hat offenbar ein russisches Kriegsschiff und eine Ölplattform mit Drohnen attackiert. Odessa meldet Tote und Verletzte durch russische Raketen. Und: Putins Unterhändler reist in die USA, die Erwartungen sind gering. Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge ihre Angriffe auf russische Ölinfrastruktur fortgesetzt. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurde dabei eine russische Ölplattform im Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. Ziel sei die Plattform Filanowski des russischen Konzerns Lukoil gewesen, teilt der Generalstab in Kyjiw mit. Zudem sei ein Militärpatrouillenschiff in der Nähe einer Bohrinsel getroffen worden. Über das Ausmaß möglicher Schäden liegen zunächst keine Angaben vor. Die Ukraine hatte vergangene Woche erstmals seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die russische Ölinfrastruktur im Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. Zudem meldete das Land erstmals auch einen Angriff auf einen Öltanker in neutralen Gewässern, der zur russischen Schattenflotte gerechnet wird. Unterdessen sind bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 27 Menschen seien teils schwer verletzt worden, teilte der staatliche Zivilschutz auf Facebook mit. Bei dem Angriff auf eine Hafenanlage sei auch ein mit Passagieren besetzter Bus getroffen worden. Zudem seien Lastwagen und Autos auf einem Parkplatz in Brand geraten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Erst am Donnerstag war in Odessa eine Frau bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Auto ums Leben gekommen. Ihre drei Kinder seien dabei schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit. Seit Beginn der russischen Invasion vor vier Jahren überzieht Russland die Ukraine mit einem zerstörerischen Angriffskrieg. Vor allem die Zivilbevölkerung der Ukraine gerät immer wieder ins Visier russischer Angriffe. Ansätze zur Lösung des Konflikts scheiterten daran, dass Kremlherrscher Wladimir Putin bislang wenig Bereitschaft für Verhandlungen zeigt. Bei seiner jährlichen TV-Show schob er die Verantwortung für den eigenen Angriffskrieg erneut dem Westen zu. Putins Sondergesandter Kirill Dmitrijew wird an diesem Wochenende für Gespräche in Miami erwartet. Er soll dort erneut auf den Trump-Vertrauten Steve Witkoff sowie auf Trumps Schwiegersohn Jared Kushner treffen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einem russischen Insider. Auch andere Medien wie Politico und CNN hatten zuvor darüber berichtet. Dreiergespräche mit Beteiligung der Ukraine seien nicht geplant, hieß es. Kremlherrscher Putin hat am Samstag fast viereinhalb Stunden handverlesene Fragen von Bürgern und Journalisten beantwortet. Hier ordnen wir seine wichtigsten Aussagen ein: Das behauptet Putin – und so ist es wirklich