Meinung: Alles Gute vom SPIEGEL: Alpakafarm statt Büro, Robbenrettung und die Menschen des Jahres 2025

Datum20.12.2025 07:14

Quellewww.spiegel.de

TLDRIm SPIEGEL-Newsletter „Alles Gute“ wird über drei Menschen berichtet, die nach Stellenabbau ihren Neustart wagten: Karl Niggemeier wurde Handball-Betreuer, Melina Kreischer eröffnete ein Sportstudio und Patrick Stellmach betreibt eine Alpakafarm. Trotz der schwierigen Ausgangslage fanden sie Glück in der Veränderung. Zudem wird über die Rückkehr Großbritanniens ins Erasmus-Programm, die Rettung eines Seehundes und die Wiederentdeckung einer fleischfressenden Pflanze in Bayern informiert. Der Newsletter thematisiert positive Veränderungen und inspirierende Geschichten.

InhaltDrei Menschen wagen es, nehmen die Abfindung und starten noch mal neu. Bald ist wieder ein Erasmus-Semester in Großbritannien möglich. Und: Schlafen Sie, wann Sie wollen! Herzlich willkommen zu Alles Gute, dem SPIEGEL-Newsletter mit ausschließlich guten Nachrichten. Schön, dass Sie da sind! Ich stelle Ihnen diese Woche eine Frage, die man eigentlich nur an Kinder oder Heranwachsende richtet: Was willst Du werden? Meine Kollegin Verena Töpper hat mit drei Menschen gesprochen, die sich das in ihrem Erwachsenenleben erneut gefragt haben. Ausgangspunkt der Recherche war ein Thema, das erst mal nicht so positiv klingt: Stellenabbau und Abfindungen. Unter Sparzwang suchen Firmen oft Mitarbeiter, die freiwillig gehen. "Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach Menschen gemacht, für die sich ein neuer Weg eröffnet hat", hat mir Verena erzählt. Gefunden hat sie drei langjährige Angestellte von Bosch, der Commerzbank und Mercedes, die ihr erzählt haben, warum sie freiwillig gegangen sind und wie ihnen der Neustart gelungen ist.Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber: Es geht allen dreien sehr, sehr gut. Karl Niggemeier ist jetzt Teil des Betreuerteams eines Handball-Bundesligisten Melina Kreischer hat ein Sportstudio eröffnet Patrick Stellmach betreibt jetzt eine Alpakafarm Karl Niggemeier, 60, war Vermögensmanager bei der Commerzbank. Jetzt trägt er als Minijobber Bundesliga-Handballern Wasserflaschen hinterher – und ist glücklich. Melina Kreischer, 31, war Produktmanagerin bei Mercedes-Benz. Dann kam der Stellenabbau, und sie nahm eine Abfindung an. Nun hat sie ein Sportstudio eröffnet, in dem sie ihre Ex-Chefs zum Zittern bringt. Patrick Stellmach, 38, war Entwicklungsingenieur bei Bosch. Mittlerweile organisiert er auf seiner Alpakafarm Kindergeburtstage. Am meisten beeindruckt hat meine Kollegin, wie mutig die Berufswechsler waren. "Gerade in schwierigen Zeiten neigen wir dazu, uns an Bekanntes zu klammern", sagt Verena. "Ich bewundere sie, weil sie es geschafft haben, einen Schritt zurückzutreten und sich Zeit zu nehmen für die Frage: ›Was will ich eigentlich – und wer will ich sein?‹ Wenn schon Veränderung, dann selbstbestimmt." Verena würde übrigens, würde sie noch einmal neu anfangen, einen Escape-Room selbst gestalten und eröffnen. Ich empfehle Ihnen die Texte über Stellmach, Kreischer und Niggemeier sehr. Rettung für SeehundSeit dieser Woche erholt sich ein junger Seehund in der Seehundstation Friedrichskoog von einem strapazenreichen Ausflug. Das Tier musste aus einem Wasserrad am Zentralen Omnibusbahnhof in Flensburg gerettet werden. Weil der junge Seehund etwas untergewichtig ist, wird er über die Weihnachtstage erst mal aufpäppelt. Mehr lesen Sie hier. Batterien aus SalzgitterBisher dominieren Hersteller aus Asien, allen voran aus China, die Batterieproduktion. Vor allem die Pleite des schwedischen Herstellers Northvolt hatte Europas Batteriehoffnungen zuletzt ausgebremst. Jetzt wagt sich ein deutscher Konzern vor: Diese Woche hat eine VW-Tochter eine Batteriezellfertigung in Salzgitter gestartet. Mehr dazu hier. Great Britain is backMit dem Brexit war Großbritannien aus dem Erasmus-Austauschprogramm ausgestiegen. Das soll sich nun ändern. Ab 2027 können Studierende aus der EU ihr Erasmus-Auslandssemester wieder an britischen Hochschulen absolvieren. Die ganze Meldung dazu lesen Sie hier. Besser spät als nieIn Bayern wurde eine neue fleischfressende Pflanze entdeckt, oder genauer: wiederentdeckt. Ein Botaniker hatte sie vor mehr als 30 Jahren in einem Moor gesammelt und gepresst. Jetzt steht fest: Es handelt sich um den Bayerischen Sonnentau mit dem wissenschaftlichen Namen Drosera ×bavarica. Eine neue Pflanzenart aus Bayern, und dann auch noch fleischfressend: Zumindest das Weihnachtsfest von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dürfte damit gerettet sein. Womöglich ist Drosera ×bavarica ja sogar eine Kandidatin, um das Edelweiß als Bayerns Signatur-Blume abzulösen. Hier finden Sie die Meldung. Und er kann es DOCH!Und noch eine schöne Weihnachtsmeldung aus der Wissenschaft: Santa Claus muss in 24 Stunden alle christlichen Kinder auf der Welt erreichen. Der klassischen Physik zufolge würde er dabei auf seiner Geschenke-Tour verglühen. Ein Professor hat herausgefunden, wie es doch funktionieren könnte. Gute LiebeWas muss man tun, damit die Liebe bleibt? Mein Kollege Wolfgang Höbel hat darüber ein Interview mit dem Psychoanalytiker Stephen Grosz geführt. Und der räumt erst mal auf: Das Bild, das uns die Popkultur von Liebe vermittelt, ist falsch, Liebe ist auch Selbstbeobachtung und erst recht nicht stärker als der Tod. Ich empfehle Ihnen das Interview sehr  . Gute NachtNach 18 Uhr nichts Schweres mehr essen und am besten vor Mitternacht ab ins Bett: Angeblich schläft man erholsamer, je früher man schlafen geht. Für mich sind das schlechte Nachrichten, ich gehe nicht gern früh zu Bett. Jetzt macht ein Schlafforscher allen Nachtmenschen Mut: Guter Schlaf ist nicht von der Zeit abhängig, wann wir ins Bett gehen. Was erholsame Nachtruhe wirklich ausmacht, lesen Sie hier . Guter SportMittlerweile kennt wahrscheinlich jeder jemanden, der damit angefangen hat: Beim Padel trifft Squash auf Tennis. In Spanien und Südamerika ist die Sportart weitverbreitet, jetzt kommt auch der Rest auf den Geschmack. Weltweit entstehen neue Plätze. Und das Gute ist: Einsteiger können sofort loslegen. Worauf es ankommt, lesen Sie hier . Guten RutschEr wird bis zu 35 km/h schnell und landet am Ende immer im Wasser: Cedric Köhnke ist Deutscher Meister im Rennrutschen. Hier spricht er über Spaßbäder, Todeskurven und die "Dreipunktetechnik". Gute Vitamine?Vor allem im Winter greifen viele Deutsche zu Vitamin D. Tatsächlich sind viele Menschen schlecht mit dem "Sonnenvitamin" versorgt. Im Übermaß können Vitamin-D-Präparate allerdings gravierende Nebenwirkungen hervorrufen. Was Sie wissen müssen . ... gibt es da noch Manni. Manni heißt eigentlich Manfred Wenzel und ist Platzwart beim Fußballverein SC Victoria in Hamburg. Er ist einer, der sich kümmert und die Schließzeit nach dem Training um eine halbe Stunde verschiebt, wenn er ein Bier abbekommt. Mein Kollege Henrik Bahlmann, der seit seinem fünften Lebensjahr Fußball spielt, hat Wenzel porträtiert. Für Henrik ist er einer der Menschen des Jahres 2025. Warum? "Je älter ich werde, desto wichtiger werden für mich die Menschen im Verein, die immer da sind. Und sei es nur für eine kurze Begrüßung, ein kurzes ›Hey, wie geht's?‹", sagt Henrik. "Ich will schon seit Jahren mit dem Fußball aufhören, wegen Menschen wie Manni fällt es mir schwer. Ich habe das Gefühl, Teil einer großen Familie zu sein, und nicht nur Spieler einer Mannschaft." Ich empfehle Ihnen seinen Text sehr . Das Porträt ist übrigens Teil unseres SPIEGEL-Adventskalenders, für den wir jeden Tag einen anderen besonderen Menschen vorstellen, der dieses Jahr ein bisschen besser gemacht hat. Schauen Sie gern mal rein! Ein digitaler Adventskalender der anderen Art: Vom 1. bis zum 24. Dezember stellen wir Ihnen jeden Tag einen Menschen vor, der uns in diesem Jahr berührt, bewegt oder beschäftigt hat. Alle Menschen des Jahres finden Sie hier. Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende. Und wenn Sie sich bisher nicht für unseren wöchentlichen Newsletter angemeldet haben, können Sie ihn hier gratis bestellen. Herzliche Grüße Ihre Nadine Wolter,Redakteurin im Nachrichtenressort des SPIEGEL