Nachrichtenpodcast: Mercosur-Abkommen: Wer profitiert – und wer verliert

Datum20.12.2025 06:15

Quellewww.zeit.de

TLDRDas seit 26 Jahren verhandelte Mercosur-Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südamerika wurde erneut verschoben. EU-Staaten wie Frankreich und Italien befürchten negative Auswirkungen auf ihre Landwirtschaft. Das Abkommen könnte EU-Exporte nach Südamerika um bis zu 39 Prozent steigern. Gleichzeitig wird im EU-Parlament über die Regelung diskutiert, dass Begriffe wie "Wurst" nur für Fleischprodukte verwendet werden dürfen, was von der Landwirtschaft unterstützt, aber von Vertretern der SPD und Grünen kritisiert wird.

InhaltDas geplante Mercosur-Abkommen wurde erneut verschoben. Welche Auswirkungen hätte der Freihandel auf Europa und Südamerika? Und: Kampf um die Veggie-Wurst Das seit rund 26 Jahren verhandelte Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Mercosur-Staaten ist erneut vertagt worden. Hintergrund sind weiterhin Vorbehalte mehrerer EU-Mitgliedsstaaten, darunter Frankreich, Italien, Ungarn und Polen. Die Länder befürchten negative Auswirkungen auf ihre Landwirtschaft und verweisen auf mögliche Wettbewerbsnachteile für europäische Bauern. Das Mercosur-Abkommen sieht vor, Zölle auf rund 91 Prozent des Warenhandels zwischen der EU und den Mercosur-Staaten abzuschaffen. Nach Schätzungen der EU-Kommission könnten die EU-Exporte nach Südamerika dadurch jährlich um bis zu 39 Prozent steigen. Die deutsche Industrie setzt sich seit Jahren für das Abkommen ein und auch Bundeskanzler Friedrich Merz drängte beim EU-Gipfel auf eine rasche Einigung. Was ein Abkommen für die Mercosur-Staaten und Europa bedeuten würde, ordnet Thomas Fischermann, Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT, ein. In der Europäischen Union wird derzeit darüber diskutiert, ob Begriffe wie "Wurst", "Fleisch", "Hack" oder "Schnitzel" künftig ausschließlich für Produkte aus tierischem Fleisch verwendet werden dürfen. Anlass ist ein Antrag konservativer Abgeordneter, der mit dem Schutz von Tierhaltern und möglicher Verwechslungsgefahr für Verbraucher begründet wird. Hersteller verweisen darauf, dass pflanzliche Alternativen bereits klar gekennzeichnet sind, etwa durch die Bezeichnung "vegan" oder "vegetarisch". Das EU-Parlament stimmte dem Vorschlag mehrheitlich zu, eine abschließende Entscheidung steht noch aus. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unterstützte die Einschränkung der Begriffe auf Fleischprodukte, während Vertreter von SPD und Grünen den Vorstoß kritisierten. Was ein Verbot der Produktnamen für die Branche bedeuten würde, analysiert Merlind Theile, Redakteurin im Politikressort der ZEIT.    Und sonst so? Fluchen steigert die Leistung.   Moderation und Produktion: Lisa Caspari Redaktion: Moses Fendel Mitarbeit: Kai Schnier, Celine Yasemin Rolle Alle Folgen unseres Podcasts finden Sie hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de. Wenn Sie immer auf dem Laufenden bleiben wollen, abonnieren Sie hier die ZEIT auf WhatsApp.