Datum20.12.2025 05:00
Quellewww.zeit.de
TLDRDaniel Friedrich, Gewerkschaftsfunktionär der Metall- und Elektroindustrie, prognostiziert eine herausfordernde Tarifrunde im Jahr 2026. Unterschiedliche Wirtschaftsbedingungen zwischen stagnierender Automobilindustrie und boomenden Bereichen wie Rüstungs- und Medizintechnik erfordern Anpassungen. Der geltende Tarifvertrag endet im Oktober 2026 und lässt strauchelnden Unternehmen Spielraum bei Transformationsgeldern. Friedrich fordert ein tarifliches Modell für wirtschaftlich erfolgreiche Firmen. Die IG Metall hat über 2,2 Millionen Mitglieder und erwartet ein wirtschaftliches Wachstum von 1,3 Prozent bis 2026.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Gewerkschaften“. Lesen Sie jetzt „Metall-Gewerkschafter erwartet 2026 anstrengende Tarifrunde“. Der für die Metall- und Elektroindustrie zuständige Gewerkschaftsfunktionär im Norden, Daniel Friedrich, erwartet 2026 eine anstrengende Tarifrunde. "Es wird anstrengend, weil wir einen Spagat brauchen zwischen Branchen, die nicht vom Fleck kommen, und Boom-Branchen", sagte Friedrich in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Die Automobilindustrie stagniere, während Rüstung, Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt florierten. Der bestehende Tarifvertrag, der im November 2024 mit den Arbeitgebervertretern abgeschlossen worden ist, läuft Ende Oktober 2026 aus. Er sieht vor, dass strauchelnde Unternehmen die Zahlung des sogenannten Transformationsgelds aufschieben oder streichen können, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. "Wir haben Lösungen für Betriebe, denen es schlecht geht", sagte Friedrich, der seit 2019 den Bezirk Küste der Gewerkschaft leitet. "Aber warum haben wir noch kein tarifliches Modell für Betriebe, die wirtschaftlich gut dastehen?" Überdurchschnittlich erfolgreiche Firmen könnten Beschäftigten mehr Geld zahlen als andere. Er hoffe, dass das schwache Wirtschaftswachstum wie prognostiziert zulegen werde, sagte Friedrich. "Das wäre auch für die Tarifrunde gut, weil es die Stimmung beeinflusst." Die Bundesregierung erwartet 2026 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 Prozent. Die Industriegewerkschaft Metall hat nach eigenen Angaben mehr als 2,2 Millionen Mitglieder und ist Deutschlands größte Einzelgewerkschaft. Der Bezirk Küste ist zuständig für die rund 177.500 Mitglieder in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Nordwestniedersachsen. Den zurückliegenden Tarifabschluss hatten die Bezirke Bayern und Küste mit den Arbeitgebervertretern in Hamburg ausgehandelt. Der Abschluss sieht im Kern vor, dass die Bezahlung in zwei Schritten um insgesamt 5,1 Prozent steigt. © dpa-infocom, dpa:251220-930-449167/1