Datum19.12.2025 20:16
Quellewww.spiegel.de
TLDRDie Bundeswehr versendet ab Mitte Januar Fragebögen an rund 650.000 volljährige Personen, um ihre Eignung für den Wehrdienst zu erfassen. Der Fragebogen umfasst zwölf Fragen zu Gesundheit, Fitness und der Bereitschaft zum Dienst. Während der Dienst weiterhin freiwillig bleibt, müssen junge Männer den Fragebogen ausfüllen, andernfalls droht eine Geldbuße. Ziel ist es, die Truppenstärke bis 2035 auf bis zu 270.000 Soldaten zu erhöhen, was auf veränderte sicherheitspolitische Rahmenbedingungen reagiert.
InhaltEin Fragebogen soll bei jungen Menschen die Eignung erfassen, der Dienst bleibt aber freiwillig. Den Brief von der Bundeswehr bekommen die gerade Volljährigen ab Mitte Januar. Anfang des Jahres könnten sie schon im Briefkasten liegen, die ersten Fragebögen zum neuen Wehrdienst. Die Bundeswehr will sie jungen Menschen von Mitte Januar an zuschicken. "Unsere Planungen sehen vor, dass wir rund 650.000 Personen eines Jahrgangs anschreiben. Pro Monat wären das ca. 54.000 Personen", teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Junge Menschen, die in den ersten Januartagen volljährig werden, können demnach schon Mitte des Monats mit dem Schreiben rechnen. Vorgelegt wurde auch der künftige Fragebogen, mit dem ab dem Geburtsjahrgang 2008 persönliche Auskünfte wie Geschlecht, Gesundheit, Fitnesszustand, Bildungsabschlüsse, Fahrerlaubnis und die Bereitschaft zum Wehrdienst abgefragt werden. Der Fragebogen umfasst zwölf Fragen. Ausfüllen könne man ihn via QR-Code auf dem Handy, so die Bundeswehr. Junge Männer müssen, Frauen können diese Fragen beantworten. Ziel sei es, in umfassendes Lage- und Datenbild über die Bereitschaft der jungen Generation zu erhalten und die Wehrerfassung und -überwachung wieder aufzubauen. "Für die Musterung werden perspektivisch 24 Musterungszentren und acht große Karrierecenter mit Assessment zur Verfügung stehen", teilte das Ministerium mit. Junge Männer, die den Fragebogen nicht ausfüllen, begehen eine Ordnungswidrigkeit und können mit einer Geldbuße belegt werden. Zuletzt hatten Tausende Schülerinnen und Schüler gegen das Vorhaben der Regierung protestiert. Landesweit gab es Demos gegen das Gesetz, unterstützt von Eltern, Großeltern und Mitschülerinnen (mehr dazu hier). Nach dem Bundestag hatte nun auch der Bundesrat dem Gesetz zur Modernisierung des Wehrdienstes zugestimmt. Ziel des Gesetzes ist es, wegen der veränderten Sicherheitslage die Truppenstärke der Bundeswehr bis zum Jahr 2035 von derzeit rund 184.000 Soldatinnen und Soldaten auf 255.000 bis 270.000 in der aktiven Truppe zu erhöhen. Benötigt werden zudem 200.000 Reservisten. Frauen stellen gut die Hälfte der Menschheit, aber nur knapp 14 Prozent der Bundeswehrsoldaten. Fast 25.000 Frauen haben sich freiwillig für die Bundeswehr entschieden. Sie müssen sich gegen Widerstände durchsetzen, werden mitunter diskriminiert. Was sie trotzdem zur Truppe zieht, lesen Sie hier .