USA: Donald Trump trickst offenbar bei Finanzierung der »Kriegerdividende« in den USA

Datum19.12.2025 18:12

Quellewww.spiegel.de

TLDRUS-Präsident Donald Trump kündigte an, dass 1,5 Millionen Militärangehörige eine Sonderzahlung, die "Kriegerdividende", erhalten werden. Trotz seiner Behauptungen, dass das Geld aus Zolleinnahmen stammt, berichten Medien, dass es aus einem vom Kongress genehmigten Etat für Mietzuschüsse finanziert wird. Verteidigungsminister Hegseth wies an, 2,6 Milliarden Dollar für diese Zahlungen bereitzustellen. Es herrscht Unsicherheit, ob Trump die angegebenen Mittel tatsächlich nutzen darf; eventuell benötige er hierfür die Zustimmung des Kongresses.

InhaltKnapp 1,5 Millionen Angehörige der US-Armee sollen eine spontane Sonderzahlung erhalten. Doch das Geld dafür stammt womöglich nicht aus der Quelle, die Donald Trump angibt – und die er vielleicht gar nicht nutzen darf. Schon vor den Feiertagen verteilt US-Präsident Donald Trump Weihnachtsgeschenke: In einer Fernsehansprache hatte er stolz verkündet, dass etwa 1,45 Millionen Angehörige der US-Armee noch vor Weihnachten eine Sonderzahlung, die sogenannte "Kriegerdividende", erhalten würden. Das Geld stamme aus Einnahmen seiner Zölle, so Trump. Medienberichte legen nun jedoch nahe, dass das nicht stimmt. Wie die "Washington Post"  und andere US-Medien berichteten, komme das Geld für die "Kriegerdividende" tatsächlich aus einem Etat, den der Kongress bewilligt hatte, um etwa Mietzuschüsse für Angehörige der Streitkräfte zu finanzieren. Das Portal "Defense One" schrieb, Verteidigungsminister Pete Hegseth habe das Pentagon angewiesen, 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) aus dem Etat als einmalige Zahlung an alle berechtigten Soldaten auszuzahlen. Das Portal berief sich auf Angaben eines hochrangigen Regierungsmitarbeiters. Eigentlich ist der Etat dafür vorgesehen, die monatlichen Kosten für Soldatinnen und Soldaten außerhalb von Kasernen abzufedern – durch Zuschüsse zu Miete, Hypothekenzahlungen und Nebenkosten. Laut den Berichten gibt es Zweifel daran, dass Trump potenzielle Zolleinnahmen überhaupt nutzen darf, um seine "Kriegerdividende" zu finanzieren. Demnach sei dafür die Genehmigung des US-Kongresses notwendig. Der US-Präsident hatte den Militärangehörigen Schecks in Höhe von jeweils 1776 Dollar versprochen: "Stellen Sie sich das vor! Und die Schecks sind bereits unterwegs." Die Summe nimmt Bezug auf das Jahr der Unabhängigkeitserklärung der USA: 1776. Als Begründung für den unverhofften Geldregen zitierte "Defense One" einen hochrangigen Regierungsbeamten, der erklärte, Trumps Regierung würdige "die harte Arbeit unserer Soldaten mit dieser einmaligen Kriegerdividende, die Gelder direkt in die Hände unserer Militärangehörigen und ihrer Familien bringt und dazu beiträgt, ihre Wohnsituation und Lebensqualität zu verbessern." Unter Trumps Zollpolitik leiden viele Länder, auch in Deutschland klagen Unternehmer. Am meisten aber trifft es die Verbraucher in den USA selbst. Lesen Sie hier eine Analyse dazu.