Rückgabe von NS-Raubkunst: Nürnberger Museum gibt NS-Raubkunst an Lion-Erben zurück

Datum19.12.2025 17:18

Quellewww.zeit.de

TLDRDas Germanische Nationalmuseum in Nürnberg hat fünf im Nationalsozialismus raubkunstwerke an die Erben der jüdischen Kunsthändler Gebrüder Lion zurückgegeben. Die Rückgabe basiert auf umfassender Provenienzforschung und der Anerkennung historischer Verantwortung. Unter den Objekten sind eine vergoldete Vase und ein historisch bedeutendes Vortragekreuz. Das Museum kauft das Kreuz zurück, um es der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu machen. Die Erben loben den Dialog und die Anerkennung des Schicksals der Brüder Lion als wichtigen Schritt zur historischen Gerechtigkeit.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Rückgabe von NS-Raubkunst“. Lesen Sie jetzt „Nürnberger Museum gibt NS-Raubkunst an Lion-Erben zurück“. Die Nachfahren der jüdischen Kunsthändler Gebrüder Lion haben vom Germanischen Nationalmuseum fünf im Nationalsozialismus geraubte Kunstwerke zurückerhalten. Die Brüder Louis, Hans und Fritz Lion seien als Juden verfolgt worden und damals unter dem Druck der Verhältnisse gezwungen gewesen, ihr Geschäft aufzugeben, heißt es in einer Mitteilung des Museums. Grundlage für die Entscheidung zur Restitution seien eine umfassende Provenienzforschung und eine Anerkennung der historischen Verantwortung gewesen.  Vier der Objekte gehen an die Erben zurück, darunter eine vergoldete Vase aus dem 18. Jahrhundert und ein sechsteiliger Paravent aus dem 19. Jahrhundert. Ein kunsthistorisch bedeutsames Kreuz kauft das Museum wieder von den Erben zurück, zu einem fairen und angemessenen Preis, wie es hieß.  Der Mitteilung zufolge handelt es sich um ein Vortragekreuz, das etwa bei Prozessionen an einer Stange vorangetragen wurde. Die 1310 bei Regensburg entstandene Arbeit sei eine Seltenheit, da sie beidseitig mit einem gekreuzigten Christus bemalt sei. Das Kreuz ist seit vielen Jahren Teil der Dauerausstellung des Germanischen Nationalmuseums. Durch den Kauf bleibe es nun der Öffentlichkeit weiter zugänglich. Die Erbengemeinschaft lobte den guten und konstruktiven Dialog mit dem Museum und "die umgehende Würdigung" des Anliegens in wenigen Monaten. "Die nun gefundene Lösung würdigt das Schicksal der verfolgten Brüder Lion und stellt einen wichtigen Akt der historischen Gerechtigkeit in Nürnberg dar", sagte Erbenanwalt Hannes Hartung. © dpa-infocom, dpa:251219-930-447969/1