Datum19.12.2025 17:07
Quellewww.zeit.de
TLDRDer EU-Gipfel wurde unterschiedlich bewertet. Die Staats- und Regierungschefs entschieden, dass die Ukraine 2026 und 2027 zinslose Kredite von 90 Milliarden Euro erhält, anstatt eingefrorenes russisches Staatsvermögen zu nutzen. Dies geschah aufgrund rechtlicher Risiken. Russland kritisierte den Vorschlag scharf. Zudem wurde die Entscheidung über das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten verschoben. Positives gibt es im Klimabereich für 2025.
InhaltOb der EU-Gipfel ein Erfolg war, hängt davon ab, wie man ihn betrachtet. Wir blicken von Berlin, Brüssel und Moskau drauf. Und: Es war nicht alles schlecht beim Klima. Die EU hat sich nicht darauf einigen können, eingefrorenes russisches Staatsvermögen direkt für die Finanzierung der Ukraine zu nutzen. Vor allem rechtliche Risiken und mögliche Haftungsfragen bremsten den von Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützten Vorschlag aus. Stattdessen verständigten sich die Staats- und Regierungschefs auf einen Kompromiss: Die Ukraine erhält 2026 und 2027 von der EU zinslose Kredite in Höhe von 90 Milliarden Euro. Das Geld soll aus gemeinsamen EU-Anleihen stammen und den Finanzierungsbedarf der Ukraine für zwei Jahre decken. Die in der EU eingefrorenen russischen Staatsvermögen von rund 210 Milliarden Euro bleiben unangetastet, sollen aber als Absicherung dienen, falls Russland später keine Reparationen zahlen sollte. Wie hoch das finanzielle Risiko für die EU tatsächlich ist und ob der Kompromiss nun doch ein Erfolg ist, erklärt ZEIT-Korrespondent Ulrich Ladurner. Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Plan, eingefrorene russische Staatsvermögen zur Finanzierung von Ukrainehilfen zu nutzen, scharf kritisiert. Auf seiner Jahrespressekonferenz sprach er von versuchtem "Raub am helllichten Tag". Was Putin darüber hinaus zu möglichen Friedensverhandlungen gesagt hat, welche Rolle er den USA zuschreibt und wie seine Aussagen einzuordnen sind, erklärt Politikredakteur Maxim Kireev. Außerdem im Update: Die Entscheidung über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten ist verschoben worden. Und sonst so? Es gibt sie doch: positive Nachrichten fürs Klima im Jahr 2025. Moderation und Produktion: Pia Rauschenberger Redaktion: Moses Fendel Mitarbeit: Maximilian Renzikowski Alle Folgen unseres Podcasts finden Sie hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de.