Datum19.12.2025 13:00
Quellewww.spiegel.de
TLDREin 17-Jähriger wurde wegen Mordes an einem 14-Jährigen auf einem Spielplatz in Menden zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Jugendkammer des Landgerichts Arnsberg sah heimtückische und niedrige Beweggründe. Bei dem Vorfall im Mai wurde ein weiterer 17-Jähriger schwer verletzt. Neun weitere Jugendliche standen ebenfalls vor Gericht, fünf wurden schuldig gesprochen und müssen Sozialstunden sowie ein Anti-Gewalttraining absolvieren. Innenminister Herbert Reul kritisierte die steigende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
InhaltIm Streit zog er ein Messer und stach zu: Ein 17-Jähriger muss wegen eines Angriffs auf einem Spielplatz eine Jugendstrafe verbüßen. Andere Angeklagte wurden freigesprochen. Weil er einen 14-Jährigen mit einem Messer erstochen hat, ist ein 17-Jähriger wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Er habe aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch gehandelt, argumentierte die Jugendkammer des Landgerichts Arnsberg laut einem Sprecher. Der Jugendliche wurde zudem der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Bei der Auseinandersetzung war ein weiterer, damals 17-Jähriger schwer verletzt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Tat ereignete sich im Mai auf einem Spielplatz in Menden im Sauerland. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es nachts einen Streit mit mehreren Personen, wobei der Angeklagte den 14-Jährigen so schwer verletzte, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Der Täter flüchtete, wurde aber am Abend nach der Tat in einem Versteck festgenommen. Neben ihm mussten sich neun weitere Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren vor Gericht verantworten, die sich teils an den Angriffen beteiligt haben sollen. Fünf von ihnen wurden dem Sprecher zufolge nun ebenfalls schuldig gesprochen, vier "wegen Beteiligung an einer Schlägerei in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung" und einer wegen Beihilfe dazu. Sie müssen Sozialstunden ableisten und an einem sechsmonatigen Anti-Gewalttraining teilnehmen. Die vier übrigen wurden freigesprochen. Aus Rücksicht auf das Alter der Angeklagten hatte der Prozess seit Anfang November unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. "Mich alarmiert die steigende Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen", hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) nach der Tat gesagt. "Die Polizei alleine kann diese Entwicklung nicht stoppen. Da ist woanders schon was gehörig schiefgelaufen. Zum Beispiel in der Erziehung." Eine Studie zeigt: Jugendliche erleben mehr Gewalt als noch vor einigen Jahren. Demnach werden die Täter jünger, aber nicht brutaler. Mehr dazu lesen Sie hier.