Datum14.10.2025 16:25
Quellewww.zeit.de
TLDRIn Berlin wurde in der Nova-Ausstellung den freigelassenen Geiseln der Hamas gedacht. Anwesend waren unter anderem der israelische Botschafter Ron Prosor und Antisemitismusbeauftragter Felix Klein. Im Rahmen einer Waffenruhe im Gaza-Krieg wurden alle lebenden israelischen Geiseln freigelassen. Prosor äußerte sich skeptisch zu einer "dauerhaften Harmonie", betonte aber die Chance auf eine neue regionale Struktur, wenn Hamas entwaffnet ist. Die Ausstellung zeigt, dass elf der freigelassenen Geiseln Besucher des Nova-Musikfestivals waren, das vor zwei Jahren angegriffen wurde.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Gaza-Abkommen“. Lesen Sie jetzt „"Home": Gedenken an freigelassene Geiseln in Ausstellung“. Mit einer Zeremonie ist den freigelassenen Geiseln der Hamas in der Nova-Ausstellung in Berlin gedacht worden. Daran nahmen neben Überlebenden und Angehörigen auch der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein teil. An einer Wand mit den Fotos der Geiseln klebten sie symbolisch das Wort "Home" an die Bilder derjenigen, die freigelassen wurden. Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg waren am Montag alle noch lebenden israelischen Geiseln freigelassen worden, die von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Bei einem Auftritt im israelischen Parlament hatte US-Präsident Donald Trump unter anderem von dem Beginn einer "dauerhaften Harmonie" für Israel und andere Länder im Nahen Osten gesprochen. Prosor hingegen äußerte sich nicht ganz so optimistisch wie der US-Präsident. Von "dauerhafter Harmonie" zu sprechen, sei "ein bisschen übertrieben", sagte Prosor. Er glaube allerdings, dass es nach der Rückkehr der Geiseln und hoffentlich derjenigen, die ermordet wurden, nun eine Gelegenheit gebe, neue regionale Struktur aufzubauen. "Damit das funktioniert, muss Hamas entwaffnet sein. Niemand wird etwas neu aufbauen können, wenn Hamas noch da ist", sagte er. Der gestrige Tag bedeute "sicherlich keine sofortige Rückkehr zur Normalität", sagte der Antisemitismusbeauftragte Klein. "Der unter amerikanischer Führung ausgehandelte 20-Punkte-Plan bildet aber die Chance für einen Heilungs- und Friedensprozess für die Menschen im Nahen Osten - aber auch für unsere, für die deutsche Gesellschaft." Die Ausstellung über das vor zwei Jahren attackierte Nova-Musikfestival in der Nähe des Gazastreifens zeigt nachgebaute Orte des Festivalgeländes mit Ausstellungsstücken von dort, multimediale Installationen und Augenzeugenberichte. Nach Angaben der Ausstellungsveranstalter waren elf der 20 freigelassenen Geiseln Besucher des Festivals. © dpa-infocom, dpa:251014-930-162021/1