Datum19.12.2025 10:03
Quellewww.zeit.de
TLDRDie Füchse Berlin feierten einen emotionalen Pokal-Sieg gegen den THW Kiel mit 32:30, welcher den Einzug ins Final-Four sicherte. Linksaußen Tim Freihöfer, enttäuscht über seine Nicht-Nominierung für die EM, zeigte Nervenstärke und verwandelte den entscheidenden Siebenmeter. Geschäftsführer Bob Hanning äußerte sein Unverständnis über die Nominierungsentscheidung. Trotz Verletzungen und angeschlagenem Personal überzeugte das Team, besonders Mathias Gidsel, bester Schütze mit neun Toren. Nächstes Ziel ist das Halbfinale gegen TBV Lemgo Lippe am 18./19. April.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Pokal-Triumph gegen Kiel“. Lesen Sie jetzt „Füchse-Profi Freihöfer emotional: Matchwinner nach EM-Frust“. Nachdem die Handballer der Füchse Berlin den Einzug ins Pokal-Final-Four ausgiebig bejubelt hatten, stand Linksaußen Tim Freihöfer in der Mitte des Feldes, klatschte in Richtung Publikum und hatte mit den Tränen zu kämpfen. "Es geht auch nicht spurlos an mir vorbei. Aber ich denke, ich habe das Beste daraus gemacht", sagte der 23-Jährige nach dem 32:30 gegen den THW Kiel am Donnerstagabend. Vieles war offenbar von ihm angefallen. Denn Freihöfer stand schon vor der Partie wegen seiner überraschenden Nicht-Nominierung für die Nationalmannschaft zur Europameisterschaft 2026 im Fokus. "Natürlich habe ich mir Hoffnungen gemacht und natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich kann damit leben", sagte er. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning bekräftigte unterdessen sein Unverständnis über die Entscheidung von Bundestrainer Alfred Gislason. "Aus rein sportlicher Sicht kann man das nicht nachvollziehen. Das muss man einmal sagen dürfen und das muss man aushalten. Das kann mir auch keiner gut reden", sagte er. Aber auch nach der Partie stand Freihöfer erneut im Fokus, als er 36 Sekunden vor dem Ende zum entscheidenden Siebenmeter antrat. Und er bewies Nervenstärke und traf. "Das ist das, was ihn mittlerweile auszeichnet", lobte ihn Hanning. Eine besondere Befriedigung spürte Freihöfer aber nicht. "Das ist allgemein zufriedenstellend und hat nichts mit der Situation zu tun", sagte er. Freihöfer gelangen am Ende fünf Tore. Der für ihn für die EM nominierte Kieler Rune Dahmke spielte gar nicht. Somit kann sich Freihöfer zumindest über den Einzug ins Final Four am 18./19. April in Köln freuen. Dort geht es im Halbfinale gegen den TBV Lemgo Lippe. "Das war jetzt auch für die Mannschaft wichtig. Trotz der vielen Verletzten heute so auf den Punkt mit Leidenschaft zu spielen", freute sich Hanning. Denn der für die EM-Nominierte Matthes Langhoff hatte sich noch vor der Partie übergeben und "eigentlich gar nicht spielen dürfen", wie Hanning berichtete. Weltmeister Lasse Andersson fehlte komplett und Welthandballer Mathias Gidsel spielte mit Schmerzen in der Schulter. Und trotz des Handicaps konnten sich die Füchse auf Gidsels Tore in der Crunchtime verlassen. Am Ende war er mit neun Treffern auch bester Schütze der Berliner. "Das ist so ein Spiel, wo die besten Spieler zeigen müssen, dass sie es auch sind", sagte der Däne. Bis zum Ende des Jahres hofft der 26-Jährige wieder schmerzfrei zu sein. Bis dahin muss er allerdings noch drei Bundesliga-Spiele absolvieren. Das nächste schon am Sonntag beim Tabellensechzehnten GWD Minden (18.00 Uhr/Dyn). © dpa-infocom, dpa:251219-930-444906/1