Australien nach Angriff in Bondi Beach: Spezialeinheiten führen Antiterroreinsatz im Westen Sydneys durch

Datum19.12.2025 00:44

Quellewww.spiegel.de

TLDRNach einem tödlichen Terrorangriff am Bondi Beach haben australische Spezialeinheiten im Westen Sydneys eine Gruppe von sieben Männern festgenommen, die verdächtigt werden, einen weiteren Gewaltakt geplant zu haben. Die Männer kamen aus Melbourne und waren kurz nach dem Anschlag auf dem Weg nach Bondi. Die Polizei glaubt, dass sie ideologisch mit den Tätern verbunden sind. Der "Islamische Staat" feierte den Anschlag, bekannte sich jedoch nicht dazu. Premier Albanese kritisierte die Ideologie, die hinter den Attacken steht.

InhaltDie Männer waren aus Melbourne angereist und offenbar auf dem Weg nach Bondi: Australische Polizisten haben in Sydney eine verdächtige Gruppe festgesetzt. Die Terrormiliz IS feiert derweil das Blutbad vom vergangenen Sonntag. Nach den tödlichen Schüssen am Bondi Beach ist die Sicherheitslage in Australien weiter angespannt. Das zeigt ein aufsehenerregender Einsatz im Südwesten von Sydney. Die australische Polizei hat dort Medienberichten zufolge eine verdächtige Gruppe von sieben Männern festgenommen, die nur wenige Tage nach dem Attentat auf dem Weg nach Bondi im Osten der Stadt gewesen sein soll. Man habe Informationen erhalten, dass möglicherweise ein Gewaltakt geplant gewesen sei, hieß es in einer Mitteilung der Polizei im Bundesstaat New South Wales (NSW). Die Behörde selbst sprach aber nicht direkt von Festnahmen. Vielmehr würden die Männer nun von Ermittlern befragt, hieß es weiter. Nach dem Attentat wird befürchtet, dass es Nachahmer geben könnte. Am Freitagmorgen (Ortszeit) erklärte die Polizei des Bundesstaats New South Wales, man gehe davon aus, dass die festgesetzten Personen den Tätern von Bondi ideologisch nahestehen. Einen direkten Zusammenhang mit dem als Terrorakt gewerteten Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am Sonntag, bei dem zwei Männer 15 Menschen am Bondi Beach erschossen, sieht die Polizei eigenen Angaben zufolge allerdings derzeit nicht. Der Einsatz erfolgte demnach in Liverpool, im Südwesten der Millionenmetropole. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Die Polizei NWS hatte dem Sender Sky News zufolge Geheimdienstinformationen erhalten, wonach die Verdächtigen von Melbourne nach Sydney gereist waren, um dort zum Bondi Beach zu gelangen. Die Absicht der Männer sei unklar gewesen, doch habe ihr Verhalten eine entschiedene Reaktion der Polizei hervorgerufen, berichtete Sky News weiter. Demnach waren zahlreiche schwer bewaffnete und mit Schutzkleidung ausgestattete Anti-Terror-Polizisten im Einsatz. Der Sender sprach von "dramatischen Szenen", die sich abgespielt hätten. So hätten Antiterroreinheiten ein Auto gerammt und von der Fahrbahn gedrängt. Ein zweites Fahrzeug sei ebenfalls zum Halten gebracht worden. Die Beamten hätten Gummigeschosse abgefeuert. Derweil hat die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) den antisemitischen Anschlag in Sydney gefeiert, sich dabei aber nicht direkt zu der Attacke bekannt. In einer im Internet verbreiteten Propaganda-Schrift bezeichnete der IS den Angriff am Bondi Beach der australischen Metropole als "Stolz von Sydney". Der IS bekannte sich bisher nicht zu dem Anschlag. In der Rundschrift war auch keine Rede davon, ob die beiden Attentäter dem IS die Treue geschworen haben. Australiens Premier Anthony Albanese hatte zuletzt erklärt: "Es scheint, dass dies durch die Ideologie des ›Islamischen Staates‹ motiviert war." Er sprach außerdem von einer "bösartigen Ideologie" und erklärte   : "Es ist eine extreme Perversion des Islam, die zu diesen katastrophalen Folgen geführt hat." Die Polizei erklärte am Dienstagmittag bei einer Pressekonferenz, dass im Auto der Schützen nicht nur Sprengstoff gefunden wurde, sondern auch zwei selbst gebastelte IS-Flaggen. Zudem bestätigten die Ermittler eine Reise der beiden Männer auf die Philippinen, die Hintergründe dieses Trips vom vergangenen Monat werden derzeit untersucht. (Lesen Sie hier  mehr zu den Tätern von Bondi.) Zuvor hatten der Sender ABC  und die Zeitung "Sydney Morning Herald"  über die Reise auf die Philippinen berichtet: Vater und Sohn sollen dabei im Süden des Landes eine Art militärisches Training durchlaufen haben, heißt es in den Meldungen.