BSW-Einspruch gescheitert: Keine Neuauszählung der Bundestagswahl

Datum18.12.2025 20:28

Quellewww.zeit.de

TLDRDer Bundestag hat den Einspruch des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) gegen die Bundestagswahl abgelehnt und eine Neuauszählung ausgeschlossen. Das BSW scheiterte bei der Wahl am 23. Februar knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Der Wahlprüfungsausschuss erklärte, es habe keine Wahl- oder Zählfehler gegeben. BSW-Gründerin Wagenknecht kritisierte das Verfahren scharf, während die AfD für eine Nachzählung plädierte. Das BSW plant nun, vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, um möglicherweise doch noch in den Bundestag einzuziehen.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „BSW-Einspruch gescheitert“. Lesen Sie jetzt „Keine Neuauszählung der Bundestagswahl“. Der Bundestag hat die vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geforderte Neuauszählung der Bundestagswahl endgültig abgelehnt. Mit großer Mehrheit folgten die Abgeordneten am Abend einer entsprechenden Empfehlung des Wahlprüfungsausschusses aus der vorvergangenen Woche. Das BSW, das bei der Wahl am 23. Februar äußerst knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war, wird nun aller Voraussicht nach vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Laut amtlichem Endergebnis hatte das BSW bei der Wahl 4,981 Prozent der Zweitstimmen erhalten. Der Einzug in den Bundestag wurde nur um 9.529 Stimmen verpasst. Wegen möglicher Zählfehler hatte das BSW eine erneute Auszählung verlangt.  Der Bundestag hielt den Einspruch der Wagenknecht-Partei jedoch für unbegründet. Der Justiziar der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, betonte: "Es gab keine Wahlfehler, es gab keine Zählfehler, die eine Neuauszählung begründen könnten." Allen Hinweisen auf Verwechslungen sei nachgegangen und die Ergebnisse bei Bedarf längst korrigiert worden. Einzig die AfD argumentierte, nur mit einer Nachzählung lasse sich jede Ungewissheit ausräumen. BSW-Gründerin Wagenknecht erneuerte ihre Kritik am Verfahren: "Die selbst ernannte demokratische Mitte zeigt ihr zutiefst undemokratisches Gesicht." Der Parteivorsitzende Fabio De Masi ergänzte: "Deutschland hat womöglich einen Kanzler ohne legitime Mehrheit. Nur noch Karlsruhe kann jetzt unsere Verfassung schützen."  Sollte das BSW vor Gericht tatsächlich eine Neuauszählung durchsetzen und doch noch den Einzug in den Bundestag schaffen, hätte die schwarz-rote Koalition von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nämlich keine eigene Mehrheit mehr. Vor diesem Hintergrund stellte der AfD-Abgeordnete Fabian Jacobi infrage, ob die Regierung überhaupt legitimerweise im Amt ist: "Es schadet der Stabilität des Staates und dem Ansehen der Demokratie, wenn diese Zweifel nicht ausgeräumt werden." © dpa-infocom, dpa:251218-930-443392/1