Datum18.12.2025 17:39
Quellewww.spiegel.de
TLDRIm Berliner Regierungsviertel soll ein Teil der Dorotheenstraße in Yad-Vashem-Straße umbenannt werden, um an die Holocaustgedenkstätte in Israel zu erinnern. Die Bau- und Raumkommission des Bundestags unterstützt diesen Vorschlag, der als Signal für das Bekenntnis zur Sicherung jüdischen Lebens in Deutschland interpretiert wird. Die Initiative stammt vom Verein "Freundeskreis Yad Vashem". Der neue Straßenname würde die Verantwortung zur Erinnerung im öffentlichen Raum betonen. Zustimmung von Bundestagsältestenrat und Berliner Senat steht noch aus.
InhaltIm Regierungsviertel der Hauptstadt soll ein Teil der bisherigen Dorotheenstraße nach der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem benannt werden. Das empfiehlt eine Kommission dem Ältestenrat des Bundestags. Berlin soll im Regierungsviertel eine nach der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem benannte Straße erhalten. Ein Straßenabschnitt der auf das Reichstagsgebäude zulaufenden Dorotheenstraße in Berlin-Mitte soll umbenannt werden. Die Bau- und Raumkommission des Bundestags-Ältestenrats sprach sich in einem Beschluss für die Umbenennung aus. Der neue Straßenname solle ein Signal senden, erklärte Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour (Grüne): "Das unverrückbare Bekenntnis zur Sicherung jüdischen Lebens in unserem Land ist wichtiger denn je." Er freue sich, dass die Mitglieder der Bau- und Raumkommission die angestrebte Umbenennung unterstützen. Der rund 130 Meter lange Teilabschnitt, der künftig den Namen Yad-Vashem-Straße tragen soll, liegt in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes und des Jakob-Kaiser-Hauses, in dem zahlreiche Abgeordnete ihre Büros haben. Die Initiative geht auf den Verein "Freundeskreis Yad Vashem" zurück, dessen Vorsitz der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann innehat. Mit der Benennung einer Straße im Herzen Berlins nach der Holocaustgedenkstätte bei Jerusalem würde ein sichtbares Zeichen im politischen Zentrum Deutschlands gesetzt, erklärte Diekmann. "Sie verweist auf die Verantwortung, Erinnerung dauerhaft im öffentlichen Raum zu verankern." Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) unterstützt den Vorschlag. Dem müssen nun nach der Baukommission noch der Ältestenrat des Bundestags und der Berliner Senat zustimmen. Eine Umbenennung könnte bei der erwarteten Zustimmung dann kommendes Jahr erfolgen. Der bisherige Straßenname erinnert an die Kurfürstin Dorothea von Brandenburg. Ein Großteil der Dorotheenstraße soll auch nach der Umbenennung des Teilabschnitts den alten Namen behalten. Betroffen ist nur der westlichste Abschnitt, der zum Reichstagsgebäude führt. Die 1953 gegründete Gedenkstätte Yad Vashem dient der Erinnerung, Forschung, Dokumentation und Bildung mit Bezug auf den Holocaust. Die Stätte bewahrt Millionen von Namen und Dokumenten auf, um die Erinnerung lebendig zu halten und zukünftige Generationen über die Verbrechen des Holocaust aufzuklären. Derzeit bereitet Yad Vashem die Einrichtung eines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland vor. Mehr darüber lesen Sie hier.