Brüssel: Bauernproteste gegen Mercosur-Abkommen der EU schlagen in Gewalt um

Datum18.12.2025 17:19

Quellewww.zeit.de

TLDRIn Brüssel kam es zu gewaltsamen Bauernprotesten gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen der EU. Etwa 10.000 Demonstranten, darunter viele Traktoren, forderten ein Ende des Abkommens, aus Angst vor Konkurrenz durch günstige Importe aus Südamerika und möglichen Kürzungen der Agrarförderung. Mindestens eine Person wurde verletzt, und mehrere EU-Gebäude wurden beschädigt. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Situation zu kontrollieren, während das EU-Parlament die Sicherheitslage überwacht. Ein EU-Gipfel zu dem Thema findet zeitgleich statt.

InhaltIn Brüssel ist die Sicherheitslage angesichts der gewaltvollen Bauernproteste angespannt. Mehrere EU-Gebäude wurden beschädigt, mindestens eine Person wurde verletzt. Wegen gewaltsamer Bauernproteste gegen das Freihandelsabkommen Mercosur im Brüsseler Europaviertel hat das EU-Parlament Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen in andere Gebäude verlagert. Zudem heißt es in einer internen Nachricht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt: "Alle Mitarbeiter, die sich in den Gebäuden in Brüssel aufhalten, werden gebeten, sich von Fenstern fernzuhalten, während die Polizei die Situation unter Kontrolle bringt." Eine Parlamentssprecherin teilte mit, nach Störungen der öffentlichen Ordnung während der Bauernproteste seien einige Gebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel beschädigt worden. Die Sicherheitslage werde vom Parlament in Abstimmung mit den lokalen Behörden genau beobachtet. Mindestens eine Person wurde bei den Protesten verletzt. In der belgischen Hauptstadt demonstrierten laut Veranstalter etwa 10.000 Menschen, die Polizei zählte etwa 7.300 Personen und Hunderte Traktoren. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein, nachdem Demonstranten versucht hatten, Absperrungen zu durchbrechen.  Zudem wurden durch Demonstranten Brände gelegt und Pyrotechnik gezündet. Die Angriffe richteten sich unter anderem direkt gegen das Europaparlament. Demonstranten bewarfen das Gebäude mit Kartoffeln und Feuerwerkskörpern. Auch vor dem Europaparlament wurden Brände gelegt, wie auf Bildern zu sehen war.  Zeitgleich findet in der belgischen Hauptstadt ein EU-Gipfel statt, bei dem über das umstrittene Mercosur-Abkommen mit wichtigen südamerikanischen Staaten beraten wird. Die Landwirte lehnen den Handelspakt ab, weil sie unverhältnismäßige Konkurrenz durch günstige Importe aus Südamerika fürchten. Zudem sorgen sie sich um mögliche Kürzungen der EU-Agrarförderung im kommenden Haushalt. Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.