Datum18.12.2025 17:00
Quellewww.zeit.de
TLDRDie Klassik Stiftung Weimar hat bei einer Auktion einen bislang unbekannten Brief von Johann Wolfgang von Goethe sowie weitere 21 Handschriften ersteigert. Diese stammen aus einer Privatsammlung, die von der Familie des Goethe-Verehrers Walter Barth angeboten wurde. Archivdirektor Christian Hain betonte die Bedeutung der Erwerbungen für die Weimarer Klassik. Die Schriftstücke werden konserviert und in einem Archiv digital zugänglich gemacht. Zu den Briefen gehört ein 1780 verfasster an den Verleger Friedrich Justin Bertuch.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Literaturgeschichte“. Lesen Sie jetzt „Klassik Stiftung erwirbt bislang unbekannten Goethe-Brief“. Das Goethe- und Schiller-Archiv hat bei einer Auktion unter anderem einen bislang unbekannten Brief und weitere Schriften aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe ersteigert. "Wir sind sehr glücklich, dass wir so hochkarätige Zeugnisse der Weimarer Klassik für die Öffentlichkeit und nachfolgende Generationen sichern konnten", erklärte Archivdirektor Christian Hain in einer Mitteilung der Klassik Stiftung Weimar. Bei der Auktion von Ketterer Kunst am 24. November in Hamburg sei eine Privatsammlung unter den Hammer gekommen. Zu dieser gehörten demnach mehr 50 Goethe-Autographen sowie weitere Schriftstücke aus dem engsten Umfeld des Staatsmanns und "Faust"-Autors. Darunter befindet sich auch ein Brief über Weihnachtsgeschenke von Goethes Freundin Charlotte von Stein (1742-1827) an ihren Enkel. 22 Handschriften habe das Archiv erworben, davon sieben von Goethe (1749-1832) selbst. Die Sammlung stammt vom fränkischen Hopfenhändler, Kaufmann und Goethe-Verehrer Walter Barth (1878-1961). Seine Familie bot das Konvolut öffentlich an. "Eine vergleichbar umfangreiche Sammlung von Goethe-Briefen ist seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr auf den Auktionsmarkt gelangt", so die Stiftung. Zuerst sollen die ersteigerten Schriftstücke konservatorisch versorgt, später digital über Archivdatenbank abrufbar gemacht werden. Der Inhalt der Briefe gebe teils private Einblicke in Goethes Korrespondenz, so Stiftung. Bislang "völlig unbekannt" gewesen sei ein vermutlich 1780 verfasste Brief an den Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch (1747-1822). Unter anderem das Land Thüringen und die Freundesgesellschaft des Archivs unterstützten die Erwerbungen. Das Goethe- und Schiller-Archiv gehört zur Klassik Stiftung Weimar und ist laut dieser das älteste Literaturarchiv in Deutschland. Dort werden mehr als 150 Nachlässe von Denkern, Autoren und Künstlern bewahrt. Die Nachlässe Goethes und des Philosophen Friedrich Nietzsches zählen zum dokumentarischen Erbe der Unesco. © dpa-infocom, dpa:251218-930-442523/1