Datum18.12.2025 12:46
Quellewww.zeit.de
TLDREin französischer Anästhesist wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er zwischen 2008 und 2017 absichtlich Patienten vergiftet haben soll, was zu zwölf Todesfällen führte. Ein Gericht in Besançon folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der 53-Jährige bestritt die Vorwürfe und plant, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. In seiner Verteidigung wurde ein Freispruch gefordert, da es an eindeutigen Beweisen mangele. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als "Doktor Tod" und kritisierte sein Handeln scharf.
InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Kriminalität“. Lesen Sie jetzt „Patienten vergiftet? Lebenslang für Mediziner in Frankreich“. Weil er absichtlich Patienten vergiftet und zwölf von ihnen so getötet haben soll, ist ein französischer Anästhesist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das entschied ein Schwurgericht im ostfranzösischen Besançon, wie die französische Nachrichtenagentur AFP und französische Medien übereinstimmend berichteten. Der 53-jährige ehemalige Mediziner hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Er will gegen das Urteil in Berufung gehen, schrieb AFP unter Verweis auf die Kanzlei seiner Verteidiger. Dem Mann wird vorgeworfen, zwischen 2008 und 2017 an zwei Privatkliniken Patienten im Alter zwischen 4 und 89 Jahren vorsätzlich hoch dosierte Giftstoffe verabreicht und damit Herzstillstände und Blutungen ausgelöst zu haben. Zwölf der Patienten starben. In 23 Fällen soll der Mann versucht haben, die Patienten wiederzubeleben. Mit dem Urteil kommt das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft nach. "Sie sind "Doktor Tod", Sie sind ein Mörder, Sie haben diese Klinik in einen Friedhof verwandelt, Sie beleidigen alle Ärzte", hatte Staatsanwältin Christine de Curraize zum Abschluss des Plädoyers gesagt. Die Verteidigung hatte hingegen auf Freispruch gepocht, es mangle an eindeutigen Beweisen. Der Arzt selbst sagte in seinen letzten Worten vor Gericht: "Ich sage es und werde es immer sagen: Ich habe niemals jemanden vergiftet", wie die Zeitung "L'Est Républicain" aus dem Verhandlungssaal berichtete. © dpa-infocom, dpa:251218-930-440422/1