Datum18.12.2025 11:24
Quellewww.zeit.de
TLDREin Abschnitt der Berliner Dorotheenstraße soll künftig Yad-Vashem-Straße heißen, um das jüdische Gedenken in Deutschland zu stärken. Diese Umbenennung, empfohlen von einem Bundestagsgremium, betrifft den Teil zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Wilhelmstraße. Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour betont die Wichtigkeit des Bekenntnisses zur Sicherung jüdischen Lebens. Der Vorschlag wird von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner unterstützt und könnte nächstes Jahr umgesetzt werden. Yad Vashem in Jerusalem ist eine zentrale Gedenkstätte zum Holocaust.
InhaltEin Abschnitt der Berliner Dorotheenstraße soll künftig nach der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem benannt werden. Das hat ein Bundestagsgremium empfohlen. Im Berliner Regierungsviertel soll ein neuer Straßenname das jüdische Gedenken in Deutschland stärken. Ein Abschnitt der heutigen Dorotheenstraße soll in Yad-Vashem-Straße umbenannt werden und damit nach der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem heißen, wie die Baukommission des Ältestenrats im Deutschen Bundestag empfahl. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundestags der ZEIT. Demnach geht es um das Teilstück zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Wilhelmstraße. Dort liegt das Jakob-Kaiser-Haus mit vielen Abgeordnetenbüros, das Reichstagsgebäude ist nur wenige Meter entfernt. "Der Senat des Landes Berlin als auch dessen Bezirk Mitte werden bei der Einleitung der erforderlichen Maßnahmen zur Straßenumbenennung durch den Deutschen Bundestag positiv begleitet", hieß es in einem Statement. Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne), der der Baukommission vorsitzt, sagte: "Das unverrückbare Bekenntnis zur Sicherung jüdischen Lebens in unserem Land ist wichtiger denn je." Die Initiative geht auf den Verein Freundeskreis Yad Vashem zurück. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) unterstützt den Vorschlag. Als Nächstes muss der Ältestenrat des Bundestages dem Vorschlag zustimmen. "Ich bin zuversichtlich, dass sich der Ältestenrat der Empfehlung anschließt", sagte Nouripour. Anschließend sind das Berliner Abgeordnetenhaus und der Bezirk Mitte an der Reihe, entsprechende Schritte einzuleiten. Eine Umbenennung könnte dann kommendes Jahr erfolgen. Die 1953 gegründete Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem dient der Erinnerung, Forschung, Dokumentation und Bildung mit Bezug auf den Holocaust. Die Stätte bewahrt Millionen von Namen und Dokumenten auf, um die Erinnerung lebendig zu halten und zukünftige Generationen über den von den Nazis verübten Völkermord an den Juden aufzuklären. Derzeit bereitet Yad Vashem die Einrichtung eines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland vor.