Erfurt und Mönchengladbach: Gewerkschaft Ver.di ruft Zalando-Beschäftigte zu Warnstreik auf

Datum18.12.2025 08:56

Quellewww.spiegel.de

TLDRDie Gewerkschaft Ver.di hat die Zalando-Beschäftigten in Erfurt und Mönchengladbach zu einem Warnstreik aufgerufen, um für Tarifverträge und höhere Löhne zu kämpfen. Trotz guter Geschäftszahlen und steigender Gehälter von Zalando fordert Ver.di ein Lohnplus von über 10% und bessere Arbeitsbedingungen. Dies ist bereits der sechste Warnstreik in diesem Jahr. Der Streik beginnt zu Beginn der Frühschicht und endet am Samstag mit dem Schichtwechsel.

InhaltMitten im Weihnachtsgeschäft kündigt Ver.di erneut einen Streik beim Onlinehändler Zalando an. Die Gewerkschaft fordert Tarifverträge und höhere Löhne. Das Unternehmen verweist auf bereits gestiegene Gehälter. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten des Online-Modehändlers Zalando in dessen Logistikzentren in Erfurt und Mönchengladbach zum wiederholten Warnstreik aufgerufen. Laut Ver.di sollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Beginn der Frühschicht die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte  . "Zalando erwirtschaftet in diesem Jahr Hunderte Millionen Euro und schloss jüngst einen Deal mit dem Deutschen Fußball-Bund für ein Sponsoring über 65 Millionen Euro. Gleichzeitig ist der Konzern nicht bereit, den Beschäftigten faire und verlässliche Arbeitsbedingungen zuzugestehen", kritisierte Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär von Ver.di für den Fachbereich Handel in Thüringen. Hintergrund ist die andauernde Auseinandersetzung um die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels für die Beschäftigten. Das würde für Zalando-Lagerarbeiter ein Lohnplus von mehr als zehn Prozent sowie höhere Zuschläge, kürzere Wochenarbeitszeiten, eine tarifliche Altersvorsorge und weitere Verbesserungen bedeuten, hieß es. Adorf zufolge wäre das für Zalando kein Problem. Doch das Unternehmen versuche, um jeden Preis einen Tarifvertrag zu vermeiden. "Genau der aber gibt Sicherheit: faire Löhne, verlässliche Zuschläge und Mitsprache bei den Arbeitsbedingungen. Das will Zalando verhindern." Das Unternehmen hatte zuletzt darauf verwiesen, dass die Gehälter am Standort Erfurt seit 2024 um insgesamt 14,5 Prozent gestiegen sind und der Urlaubsanspruch seit diesem Jahr auf bis zu 30 Tage erhöht wurde. Beschäftigte erhielten außerdem Zusatzleistungen wie soziale Beratung, Freistellung für ehrenamtliche Arbeit oder kostenlose Aktien. Es ist laut Ver.di bereits der sechste Warnstreik bei Zalando in diesem Jahr. Das Ende dieses Streiks ist demnach für das Schichtende am Samstag geplant.