Mindestalter für Social-Media: Günther fordert rasches Social-Media-Verbot unter 16 Jahren

Datum18.12.2025 05:00

Quellewww.zeit.de

TLDRSchleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther fordert ein rasches Verbot von Social-Media-Nutzern unter 16 Jahren, inspiriert von Australiens neuem Gesetz. Er betont, dass Kinder ohne Begleitung mit überfordernden Inhalten konfrontiert werden und dies zu psychischen Problemen führen kann. Günther plädiert für ein europäisches Verbot und widerlegt technische Bedenken. Der Vorstoß findet Unterstützung in Deutschland, auch durch Bildungsministerin Karin Prien, die eine Expertenkommission einberufen hat. Zudem wird eine Altersverifikation und Klarnamenpflicht gefordert, um die Demokratie zu schützen.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Mindestalter für Social-Media“. Lesen Sie jetzt „Günther fordert rasches Social-Media-Verbot unter 16 Jahren“. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther macht sich für ein rasches Social-Media-Verbot für Kinder im Alter unter 16 Jahren nach dem Vorbild Australiens stark. "Natürlich müssen wir Kinder und Jugendliche auch mit neuen Medien auch zusammenbringen", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Das muss professionell und begleitet geschehen, aber wir dürfen die Kinder in unserem Land nicht länger alleine lassen." Seit 10. Dezember dürfen in Australien Nutzer im Alter unter 16 Jahren keinen Account mehr bei Anbietern wie Tiktok, Snapchat, Youtube, Facebook, Reddit und Instagram haben. Bereits im Sommer hatte die Nord-CDU einen entsprechenden Vorstoß gestartet. "Kinder sind alleine in diesem digitalen Raum und werden dort mit Inhalten konfrontiert und belastet, die sie in diesem Lebensalter überfordern, sie nicht verkraften und die zu erheblichen psychische Problemen führen", sagte Günther. "Deswegen wünsche ich mir, dass wir möglichst schnell und möglichst in ganz Europa dem australischen Beispiel folgen." Er präferiere ein solches Verbot auf europäischer Ebene, sagte Günther. "Aber warten dürfen wir auf keinen Fall." Eine ablehnende Position mit der schwierigen technischen Kontrolle zu begründen, halte er für eine Ausrede. "Es ist unsere Pflicht, Verantwortung zu übernehmen, klare gesetzliche Grenzen zu ziehen und Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen." Ein starker Staat müsse diesen Weg in aller Konsequenz beschreiten. Günther verwies auf positiven Zuspruch nach dem Vorstoß seines Landesverbands, dem auch Bundesbildungsministerin Karin Prien angehört. "Überall in Deutschland gibt es mittlerweile die gleichlautenden Forderungen. Thüringen hat beispielsweise einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, ein solches Verbot durchzusetzen." Prien habe bereits eine Expertenkommission eingesetzt, die die notwendigen Schritte für einen entsprechenden Kinder- und Jugendschutz prüfe.  Die Nord-CDU sieht die Demokratie durch Fake News, Hass und Hetze im Netz zunehmend gefährdet. Sie fordert neben einer verpflichtenden Altersverifikation auch eine Klarnamenpflicht für Online-Plattformen. So könnten rechtswidrige Inhalte effektiver geahndet, die Einflussnahme ausländischer staatlicher Akteure auf die politische Willensbildung bekämpft und junge Menschen im Netz besser geschützt werden. © dpa-infocom, dpa:251218-930-438645/1