Gesetzliche Feiertage: Linke und Grüne fordern Nachholen ausgefallener Feiertage

Datum18.12.2025 01:39

Quellewww.zeit.de

TLDRDie Grünen und die Linke fordern, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, nachgeholt werden sollten, um Beschäftigten Fairness zu bieten. Dies sei in vielen europäischen Ländern bereits Praxis, argumentiert der Grünen-Abgeordnete Dzienus. Die Union kritisiert den Vorschlag als schädlich für den Mittelstand, da Feiertage zu Produktionsausfällen führen könnten. Im kommenden Jahr fallen wichtige Feiertage auf Wochenenden, was den Druck auf die Arbeitszeiten erhöht.

InhaltFallen Feiertage auf ein Wochenende, sollten sie nachgeholt werden, sagen Grüne und Linke. Die Union hält den Vorschlag für "abstrus" und schädlich für den Mittelstand. Nach der Linkspartei haben sich auch die Grünen dafür ausgesprochen, Feiertage nachzuholen, wenn sie auf ein Wochenende fallen. "Für Beschäftigte ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch unfair, wenn Feiertage auf das Wochenende fallen", sagte der Grünen-Abgeordnete Timon Dzienus der Rheinischen Post. Wie auch in vielen anderen europäischen Ländern sollten ausgefallene Feiertage daher nachgeholt werden. "Von gut erholten Beschäftigten profitieren auch die Arbeitgeber", sagte Dzienus, der Obmann seiner Partei im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales ist. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei es zudem wichtig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. Linken-Chef Jan van Aken hatte zuvor im Tagesspiegel gefordert: "Fällt ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende, dann muss ein Ersatztermin her – unter der Woche, für alle." Das sein keine Revolution, sondern in Ländern wie Australien, Belgien oder Spanien längst Standard. Aus der Union kam deutliche Kritik an dem Vorschlag. "Jetzt über das Nachholen von Feiertagen zu sinnieren, ist abstrus", sagte die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, dem Tagesspiegel. "Die Zeche würden der Mittelstand und der Standort Deutschland zahlen." Ein Feiertag stehe für einen Produktionsausfall von 8,6 Milliarden Euro, sagte Connemann. Werde weniger produziert, sinke das ohnehin zu niedrige Wirtschaftswachstum. Deutschland könne sich "keine Feiertagsmentalität leisten". Im kommenden Jahr fallen unter anderem der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober und der zweite Weihnachtsfeiertag auf ein Wochenende. Laut Statistischem Bundesamt hat das Jahr 2026 im bundesweiten Schnitt dadurch 250,5 Arbeitstage – 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr.