Datum17.12.2025 07:25
Quellewww.spiegel.de
TLDRJared Kushner zieht sich aus dem Bieterverfahren um Warner Bros. Discovery zurück, in dem er bislang Paramount unterstützte. Dies könnte die Zukunft von CNN beeinflussen, da Paramount plant, den gesamten Konzern zu kaufen. Während Netflix sich mit einem eigenen Angebot durchgesetzt hat, wird das Paramount-Angebot möglicherweise vom Warner-Verwaltungsrat abgelehnt. Die Beteiligung von Kushner, einem Trump-Verwandten, sorgte für Kritik, und Trump hatte gefordert, dass CNN im Falle eines Deals den Besitzer wechseln müsse. Paramount hat den Aktionären bis Januar Zeit gegeben, das Angebot anzunehmen.
InhaltIm Bieterwettkampf um den Hollywood-Konzern Warner Bros. Discovery unterstützte Jared Kushner bislang Paramount, doch nun zieht sich Donald Trumps Schwiegersohn zurück. Was heißt das für die Zukunft von CNN? Die Beteiligung von Jared Kushner an der geplanten feindlichen Übernahme von Warner Bros. Discovery sorgte für Aufsehen. Nun hat sich der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump aus der Bieterschlacht um den Hollywood-Konzern zurückgezogen. Kushners Investmentfirma Affinity Partners war unter den Geldgebern des Warner-Rivalen Paramount bei dessen 108,4 Milliarden Dollar schwerem Gebot. Affinity habe entschieden, den Plan nicht weiterzuverfolgen, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Sprecher berichtete. Laut Bloomberg wollte Affinity rund 200 Millionen Dollar zu Paramounts Gebot beitragen. In den USA sorgte aber die Beteiligung eines Mitglieds der Präsidentenfamilie in den vergangenen Tagen für Kritik. Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet. Der Streaming-Riese Netflix hatte sich zuvor beim Warner-Management mit einem eigenen Angebot durchgesetzt, allerdings nur für das Studio- und Streaming-Geschäft mit HBO und Co. Dutzende Milliarden Dollar wurden hierfür geboten. Paramount will hingegen den gesamten heutigen Konzern Warner Bros. Discovery samt der TV-Sender kaufen – darunter auch CNN. Diese Pläne könnten nun scheitern. Der Verwaltungsrat von Warner will offenbar seinen Aktionären empfehlen, das Paramount-Angebot abzulehnen. Das berichten zumindest die Nachrichtenagentur Reuters und das "Wall Street Journal" jeweils unter Berufung auf Insider. Eine Entscheidung könne bereits diesen Mittwoch fallen. Damit würde sich das Blatt zugunsten des anderen Bieters Netflix wenden. Ein Sprecher von Warner Bros Discovery lehnte eine Stellungnahme ab. Trump hatte zuvor verlangt, dass bei einem Warner-Deal unbedingt auch der Nachrichtensender CNN den Besitzer wechseln müsse. Dort wird der US-Präsident oft kritisiert. Paramount gehört seit wenigen Monaten der Familie des Software-Milliardärs Larry Ellison, der als Trump-Unterstützer bekannt ist . In der Nachrichtenredaktion des Paramount-Senders CBS gab es nach der Übernahme einen Umbau. Die neue Chefredakteurin Bari Weiss bot zudem eine Plattform für Erika Kirk, die Witwe des von einem Attentäter getöteten rechten Aktivisten Charlie Kirk. Da das Warner-Management zuletzt das Netflix-Gebot vorzog, beschloss Paramount, sich mit einem Angebot direkt an die Aktionäre zu wenden. Sie haben zunächst bis Anfang Januar Zeit, es anzunehmen. Die Warner-Chefs kritisierten, dass das Paramount-Angebot auch 24 Milliarden Dollar der Staatsfonds von Saudi-Arabien, Abu Dhabi und Katar enthalte. Diese wollen aber auf ein Mitspracherecht im Geschäft etwa durch einen Sitz im Verwaltungsrat verzichten.