Datum16.12.2025 22:40

Quellewww.zeit.de

TLDRTesla plant, künftig Batteriezellen in seinem Werk in Grünheide, Deutschland, herzustellen, um die gesamte Produktionskette vor Ort zu bündeln. Dafür wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. Aktuell kommen die Zellen aus den USA, doch soll bis 2027 eine jährliche Kapazität von bis zu acht Gigawattstunden erreicht werden. Tesla strebt damit an, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Batteriemarkt zu stärken und die Lieferkettenresilienz zu erhöhen, während andere Hersteller ebenfalls in die Batteriezellproduktion investieren.

InhaltBisher kommen die Zellen aus den USA, Tesla möchte aber die gesamte Produktion in Gründheide bündeln. Dafür soll ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werden. Der US-Elektroautobauer Tesla möchte in Zukunft auch Batteriezellen in seinem Werk in Grünheide fertigen. "Wenn die Rahmenbedingungen passen, findet in Zukunft auch die komplette Batteriewertschöpfung in Grünheide statt", teilte das Unternehmen mit. Demnach investiert Tesla einen dreistelligen Millionenbetrag in den dafür nötigen Ausbau.  Derzeit werden in Brandenburg nur Komponenten produziert, die Zellen aber in den USA, die dann nach Deutschland kommen. "Von der Batteriezellen bis zu Fahrzeugen soll alles an einem Standort produziert werden", sagte die Sprecherin. "Das ist einzigartig in Europa und stärkt zudem die Resilienz unserer Lieferketten." Mit der nun angekündigten Investition soll die bereits errichtete Zellfabrik in die Lage versetzt werden, dort auch die Zellen herstellen zu können. 2027 sollen so pro Jahr Batteriezellen mit einer Kapazität von bis zu acht Gigawattstunden produziert werden können. Eine Gigawattstunde entspricht einer Million Kilowattstunden, ein Tesla Model Y Standard verbraucht 13,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.  Im internationalen Wettbewerb mit China und den USA sei es bisher kaum möglich, wirtschaftlich Zellen in Europa zu produzieren, teilte die Unternehmenssprecherin mit. Bisher hinkt Europa bei der Fertigung von Batteriezellen für E-Autos vor allem Asien hinterher. In den USA führte das Inflationsbekämpfungsgesetz zudem dazu, dass Tesla die Batterieproduktion im texanischen Werk in Austin schneller hochfuhr und in Grünheide keine kompletten Zellen hergestellt wurden.  Tesla baut in Grünheide – der einzigen E-Auto-Fabrik von Firmenchef Elon Musk in Europa – den Bestseller Model Y unter anderem für den europäischen und den kanadischen Markt. Musk hatte 2020 angekündigt, er wolle das Werk bei Berlin zur weltgrößten Batteriefabrik machen.  Auch andere Unternehmen kündigten zuletzt Investitionen dieser Art an. Der deutsche Autobauer VW baut zum Beispiel in Salzgitter, Spanien und Kanada Batteriezellfabriken. In Salzgitter sollen serienreife Zellen erstmals dieses Jahr vom Band laufen.