Krieg gegen die Ukraine: Russland erteilt Vorschlag zur Weihnachtswaffenruhe eine Absage

Datum16.12.2025 13:09

Quellewww.spiegel.de

TLDRRussland hat eine von Bundeskanzler Merz und Präsident Selenskyj vorgeschlagene Weihnachtswaffenruhe in der Ukraine abgelehnt. Kremlsprecher Peskow erklärte, dass eine Waffenruhe der Ukraine nur eine Atempause für weitere Kämpfe geben würde. Merz betonte, es bestehe diplomatische Dynamik zur Konfliktbeendigung, unterstützte jedoch auch den Vorschlag einer von Europa geführten Sicherheitsgarantie für die Ukraine. Die Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine, der USA und Europas fanden intensiv statt, ohne jedoch eine Einigung über einen Waffenstillstand zu erzielen.

InhaltKanzler Merz und Präsident Selenskyj haben dafür plädiert, die Waffen in der Ukraine über Weihnachten ruhen zu lassen. Die Reaktion aus Russland folgt prompt. Bei den Ukraine-Beratungen in Berlin wurde auch die Möglichkeit einer Weihnachtswaffenruhe diskutiert. Sie fand Zuspruch, allerdings nicht beim Kreml. Russland wolle keine Waffenruhe, die es Kyjiw erlaube, sich auf weitere Kämpfe vorzubereiten, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow. Moskau habe zudem noch keine Einzelheiten zu den von den USA angebotenen Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Nato-Vorbild erhalten.Zuvor hatte Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag nach den Ukrainegesprächen in Berlin gesagt, ein Waffenstillstand werde vorstellbar. "Wir haben in den vergangenen Tagen eine große diplomatische Dynamik, vielleicht die größte seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar 2022, erlebt", sagte der Kanzler. "Die Pflanze ist noch klein, aber die Chance ist real." Der Kreml sieht das offenbar anders. Russland hat bereits mehrfach Vorschläge für einen Waffenstillstand oder eine Feuerpause abgelehnt. "Wir wollen Frieden. Wir wollen keinen Waffenstillstand, um der Ukraine eine Atempause zu verschaffen und sich auf die Fortsetzung des Krieges vorzubereiten", zitieren die Agenturen Peskow dieses Mal. Man wolle den Krieg beenden, Russlands Interessen sichern und "den Frieden in Europa für die Zukunft garantieren". Seit Februar 2022 führt Russland einen groß angelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Osten des Landes herrscht bereits seit 2014 Krieg, der ebenfalls von Russland begonnen wurde. Sonntag und Montag haben Vertreter der Ukraine, der USA und Europas intensive und vertraulich über eine gemeinsame Position zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine verhandelt. Merz soll dabei eine Waffenruhe im Krieg mit Russland über Weihnachten vorgeschlagen haben, die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begrüßt wurde. Der Bundeskanzler habe diese Idee offiziell am Montag in die Gespräche in Berlin eingebracht, sagte Selenskyj laut der Nachrichtenagentur Ukrinform. Er unterstütze diesen Vorschlag und "jeden Waffenstillstand." Merz hob nach den Gesprächen hervor, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Jared Kushner, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, "eine Schlüsselrolle" dabei gespielt hätten. Man verfolge jetzt Ziele, "über die wir uns zwischen Ukrainern, Europäern und Amerikanern einig sind". In einer gemeinsamen Erklärung schlugen die Europäer unter anderem eine Truppe als Sicherheitsgarantie für Kyjiw vor. Diese soll von Europa angeführt und von den USA abgesichert werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich zu den möglichen Aufgaben einer europäischen Militärtruppe für die Ukraine zurückhaltend. "Wenn Putin sagt, wohin er die Reise gehen will, dann werden wir weiter sehen, woraus das im Einzelnen bestehen kann." Er halte den Vorschlag im Kern für gut, verwies aber auch auf offene Fragen, wie ein mögliches Mandat des Bundestags und "unter wessen Kommando eigentlich was, wo und in welchem Rahmen" stattfinde. Mehr über die Ergebnisse der Beratungen in Berlin lesen Sie hier.