Flucht aus Psychiatrie: Flucht von Amoktäter - Ermittlung gegen mehrere Helfer

Datum15.12.2025 10:22

Quellewww.zeit.de

TLDREin ehemaliger Amokläufer, der 2009 bei einem Schulangriff neun Schüler und einen Lehrer verletzte, floh während eines genehmigten Ausgangs aus einer Psychiatrie in Erlangen nach Kolumbien. Die Staatsanwaltschaft Ansbach ermittelt gegen mehrere Personen wegen Verdachts auf Gefangenenbefreiung, da die Flucht gut geplant war. Der 34-Jährige wurde schließlich in Kolumbien gefasst; die Rückführung kostete 195.000 Euro. Er war ursprünglich zu neun Jahren Jugendhaft und unbefristeter Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt worden.

InhaltHier finden Sie Informationen zu dem Thema „Flucht aus Psychiatrie“. Lesen Sie jetzt „Flucht von Amoktäter - Ermittlung gegen mehrere Helfer“. Ein früherer Amokläufer hat nach Überzeugung der Ermittler bei seiner Flucht von Mittelfranken nach Kolumbien möglicherweise Hilfe von mehreren Menschen gehabt. Die Staatsanwaltschaft Ansbach habe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gefangenenbefreiung gegen mehrere Personen eingeleitet, teilte Behördensprecher Jonas Heinzlmeier auf Nachfrage mit. Weitere Details konnte er zunächst nicht nennen.  Der heute 34-Jährige war im August von einem genehmigten Ausgang aus der Forensischen Psychiatrie in Erlangen nicht zurückgekehrt. Die Ermittler gingen schnell davon aus, dass er bei der Flucht Hilfe gehabt habe, weil diese detailliert geplant und die Route gut durchdacht gewesen sei. Die Ermittler schnappten den Mann schließlich in Kolumbien. 195.000 Euro kostete nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Rückflug. Als 18-Jähriger war der junge Mann 2009 mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails an einer Schule Amok gelaufen. Neun Mitschüler und einen Lehrer verletzte er dabei. Wegen versuchten Mordes in 47 Fällen verurteilte ihn ein Gericht zu neun Jahren Jugendhaft und ordnete die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie an. © dpa-infocom, dpa:251215-930-425110/1