Rob Reiner gestorben: Ein engagierter Komödiant

Datum15.12.2025 10:26

Quellewww.spiegel.de

TLDRRob Reiner und seine Frau Michele Singer wurden erstochen in ihrem Zuhause in Los Angeles aufgefunden. Reiner, 78 Jahre alt und eine bedeutende Figur in der Comedy-Welt, war als Schauspieler und Regisseur bekannt, unter anderem für "Harry und Sally" und "Eine Frage der Ehre". Politisch engagiert, unterstützte er die Demokraten und war 2006 als Gegenkandidat zu Arnold Schwarzenegger im Gespräch. Die Ermittlungen wurden von einer Raub- und Mordkommission übernommen. Seine Familie bestätigte die Todesfälle.

InhaltAls Schauspieler und Regisseur war er ein engagierter Komödiant, politisch stand er den Demokraten nah: Nun sind Rob Reiner und seine Frau Michele tot aufgefunden worden. Sein Leben und Werk in Bildern. Rob Reiner und Michele Singer 2013 bei der Premiere des Films "The Wolf of Wall Street", in dem er eine kleine Rolle spielte. Das Ehepaar wurde am Sonntag zu Hause in Los Angeles erstochen aufgefunden. Sie war 68 Jahre alt, er 78. Rob Reiner war als Regisseur und Schauspieler eine Comedy-Legende in zweiter Generation: Auch sein Vater, Carl Reiner (links), war als Autor (der "Dick van Dyke Show"), Regisseur ("Tote tragen keine Karos") und Schauspieler ("Ocean's"-Filme) bekannt. Er starb 2020 im Alter von 98 Jahren. Rob Reiner trat in die Fußstapfen seines Vaters, zunächst als Schauspieler: Er spielte den Schwiegersohn Michael "Meathead" Stivic in der Sitcom "All in the Family" (im Bild ganz rechts). Sie war das Vorbild für "Ein Herz und eine Seele" im deutschen Fernsehen, wo Diether Krebs eine ähnliche Figur wie Reiner spielte: den politisch links stehenden Widerpart zum reaktionären Familienpatron. In den Achtzigerjahren begann Rob Reiner seine Karriere als Regisseur. Sein erster Film war "This Is Spinal Tap", eine satirische Parodie auf Musikdokumentarfilme. In dem Mockumentary von 1984 spielte er selbst den Regisseur, Christopher Guest (rechts), den Frontmann der fiktiven Rockband. Einer der populärsten Filme, die Rob Reiner gedreht hat, war "Harry und Sally", die romantische Komödie mit Billy Crystal und Meg Ryan aus dem Jahre 1989. Während der Dreharbeiten zu "Harry und Sally" lernte Reiner die Fotografin Michele Singer kennen. Das Paar, hier bei der Filmpremiere, heiratete noch 1989. Und die frische Liebe beeinflusste auch das Ende des Films, das Rob Reiner positiver als ursprünglich geplant drehte. Seine einzige Oscarnominierung für den besten Film erhielt Rob Reiner 1993 für "Eine Frage der Ehre" (im Original "A Few Good Men") mit Tom Cruise. Auch als Schauspieler war Rob Reiner gelegentlich weiter aktiv, hier in "Schlaflos in Seattle" an der Seite von Tom Hanks. Reiner arbeitete mit vielen Stars: auf dem Set zu "Hallo, Mr. President" (1995) mit Hauptdarsteller Michael Douglas Rob Reiner war ein politisch engagierter Mensch. Er unterstützte die US-Demokraten, hier zum Beispiel 2000 den Präsidentschaftskandidaten Al Gore. 2006 wurde er sogar als Gegenkandidat von Arnold Schwarzenegger bei den kalifornischen Gouverneurswahlen gehandelt, lehnte aber aus privaten Gründen ab. Immer wieder kam Rob Reiner zum Genre Liebeskomödien zurück. Hier dirigiert er am Set von "Wo die Liebe hinfällt …" ("Rumour Has It …", 2005) die Schauspielerinnen Shirley MacLaine und Jennifer Aniston. Polizeisperre vor dem Tatort im Viertel Brentwood Park in Los Angeles. Am Sonntagnachmittag Ortszeit wurden zwei Leichen mit Stichwunden in dem Haus gefunden. Eine Raub- und Mordkommission der örtlichen Polizei übernahm die Ermittlungen. Die Familie bestätigte später, dass es sich bei den Todesopfern um Rob Reiner und seine Frau Michele handele. Michele Singer und Rob Reiner bei der Verleihung des Chaplin Awards 2014 mit ihren Kindern Nick, Romy und Jake. In erster Ehe war Reiner mit Penny Marshall verheiratet, deren Tochter Tracy aus einer früheren Beziehung er adoptiert hatte. Rob Reiner am Strand von Cannes: Beim Filmfestival warb er 2022 für die Fortsetzung von "Spinal Tap", die 2025 in die Kinos kam – der letzte Filmstart eines eigenen Films, den er erleben durfte.