Biontech darf Rivalen Curevac übernehmen - Kartellamt hat keine Bedenken

Datum14.10.2025 13:25

Quellewww.spiegel.de

TLDRBiontech darf Curevac übernehmen, da das Bundeskartellamt keine Wettbewerbsbedenken hat. Biontech plant, über 1,08 Milliarden Euro für den Konkurrenten auszugeben, indem alle Curevac-Aktien zum Preis von 5,46 US-Dollar pro Aktie erworben werden. Während Biontech erfolgreich einen Covid-19-Impfstoff vermarktet, hat Curevac keine zugelassenen Produkte. Die Forschungspipelines der beiden Unternehmen überschneiden sich nicht erheblich, und die Fusion wird nicht als innovationshemmend angesehen. Der Abschluss des Deals ist bis Jahresende geplant.

InhaltDas Bundeskartellamt sieht den Wettbewerb durch eine Übernahme von Curevac durch Biontech nicht gefährdet. Das Pharmaunternehmen will mehr als eine Milliarde Euro für das Geschäft ausgeben. Das Pharmaunternehmen Biontech darf den Rivalen Curevac übernehmen. Das Bundeskartellamt sieht den Wettbewerb nicht gefährdet und hat daher keine Bedenken gegen die geplante Übernahme. Der Pharmadeal soll nach früheren Angaben von Biontech bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Biontech will Curevac durch einen Aktientausch erwerben. Rund 1,25 Milliarden Dollar (etwa 1,08 Milliarden Euro) will die Mainzer Pharmafirma Biontech investieren, um den Konkurrenten aus Tübingen zu übernehmen. Biontech teilte mit, dass es alle Aktien von Curevac erwerben wolle und bietet damit rund 5,46 US-Dollar pro Curevac-Aktie. Beide Unternehmen waren während der Pandemie durch die Erforschung von Covid-19-Impfstoffen auf mRNA-Basis einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Während Biontech seinen Impfstoff auf den Markt brachte und Milliardenumsätze machte, scheiterte Curevac mit dem Vorhaben. Biontech verfüge mit dem Impfstoff Comirnaty über ein einziges vermarktetes Produkt, das in Kooperation mit dem Unternehmen Pfizer vertrieben werde, teilte die Behörde in Bonn mit. Curevac verfüge bisher über keine zugelassenen Wirkstoffe in der Vermarktung. Der mögliche Anwendungsbereich der mRNA-Technologie gehe jedoch weit über Covid-19-Impfstoffe hinaus und umfasse auch die Entwicklung onkologischer Wirkstoffe, also Mittel zur Behandlung von Krebs, hieß es weiter. "Während Biontech in diesem Bereich über eine Vielzahl an teilweise weit fortgeschrittenen Forschungsprojekten verfügt, besteht die Forschungspipeline von Curevac aktuell nur noch aus wenigen Wirkstoffkandidaten in präklinischen oder frühen klinischen Studienphasen." "Die Forschungspipelines von Biontech und Curevac für Arzneimittel weisen keine erheblichen Überschneidungen auf", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Eine Beschränkung des Innovationswettbewerbs durch die Fusion sei nicht zu erwarten.