Datum17.10.2025 06:49
Quellewww.spiegel.de
TLDRDie Türkei hat ein Team von 81 Katastrophenhelfern nach Gaza entsandt, um nach den Leichen israelischer Geiseln der Hamas zu suchen. Dies geschieht im Kontext eines Waffenruheabkommens, das bisher nur teilweise erfüllt wurde. Israel droht mit der Wiederaufnahme der Kämpfe, während die Hamas ihrerseits behauptet, ihre Verpflichtungen eingehalten zu haben. Die USA erwägen ebenfalls, palästinensische Zivilisten finanziell zu incentivieren, um sie zur Unterstützung bei der Suche nach den Leichnamen zu bewegen.
InhaltErdoğan hat Netanyahu mit Hitler verglichen. Jetzt schickt er Katastrophenhelfer nach Gaza, um bei der Suche nach den toten israelischen Geiseln zu helfen. Die Trump-Regierung will Palästinenser offenbar mit Geldprämien zur Suche animieren. Die Türkei hat nach eigenen Angaben ein Team von Spezialisten in den Gazastreifen entsandt, um bei der Suche nach den Leichen von israelischen Geiseln zu helfen, die Terroristen der Hamas ermordet haben. 81 Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien bereits vor Ort, hieß es am Donnerstag aus dem türkischen Verteidigungsministerium. Ein Team werde mit der Suche nach den sterblichen Überresten der verbliebenen 19 israelischen Geiseln betraut. Auch die "Financial Times" berichtet entsprechend. Gemäß des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas hätte die palästinensische Terrororganisation neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln am vergangenen Montag an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen. Die Hamas habe ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen "erfüllt", erklärt dagegen der bewaffnete Hamas-Arm der Kassam-Brigaden. Für die Bergung der verbliebenen Leichen benötige die Hamas "spezielle Ausrüstung". Die Katastrophenschützer aus der Türkei sind darauf spezialisiert, in schwierigem Gelände zu arbeiten. Viel Erfahrung sammelten sie insbesondere nach mehreren Erdbeben, die in den vergangenen Jahren die Türkei erschüttert hatten. Israel hat dabei seinerseits immer wieder mit Spezialisten geholfen. Trotz dieser Zusammenarbeit gelten die bilateralen Beziehungen als angespannt – und das seit Jahren. Das liegt vor allem am Verhältnis zwischen Recep Tayyip Erdoğan und Benjamin Netanyahu: Neben der Türkei werden wohl auch die USA aktiv bei der Suche nach den israelischen Geiseln. Die Regierung von Donald Trump überlegt laut Fox News, palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen eine finanzielle Belohnung anzubieten, wenn sie sich an der Suche nach Leichen israelischer Geiseln beteiligen.