Plan D: Bustalk: "Wären Sie bereit zu kämpfen?"

Datum25.03.2025 18:59

Quellewww.zeit.de

TLDRIm Bustalk in Rostock diskutieren Menschen die Fragen der Aufrüstung und der Wehrpflicht angesichts des Krieges in der Ukraine und unsicherer globaler Sicherheitslagen. Die Bundeswehr hat zu wenige Soldaten, und es wird über eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht nachgedacht. Gesprächsteilnehmer äußern unterschiedliche Meinungen: Einige unterstützen militärische Vorbereitung, während andere gegen Aufrüstung sind oder ihre Ansichten über Krieg und Frieden überdacht haben. Es wird auch die Bedeutung militärischer Grundausbildung thematisiert.

InhaltKrieg in der Ukraine, Trump im Weißen Haus: Im Bustalk sprechen wir mit Menschen in Rostock über Aufrüstung, die Wehrpflicht und die neue Angst vor einem Krieg. Dieses Video ist Teil unseres Projekts Plan D. Hier finden Sie das gesamte Verzeichnis aller Lösungen und Probleme. Anhaltender Krieg in der Ukraine – und auf die USA ist womöglich kein Verlass mehr. Angesichts der veränderten Weltlage wird die Sicherheit in Europa momentan neu verhandelt. In Deutschland sollen Milliarden in die Verteidigung investiert werden. Sogar die Schuldenbremse wurde dafür gelockert. Doch Milliardeninvestitionen führen nicht automatisch dazu, dass mehr Menschen bereit sind zu kämpfen. Die Bundeswehr hat zu wenig Soldaten. Soll die Wehrpflicht zurückkehren? Was denken junge Menschen darüber, die eingezogen werden könnten? Was die älteren, die die Wehrpflicht und den Kalten Krieg noch erlebt haben? Und wie groß ist die Angst vor einem Krieg tatsächlich? In unserem Plan-D-Bus haben wir darüber in Rostock, einem wichtigen Standort der Bundeswehr, mit fünf Menschen gesprochen. Wie immer im Plan-D-Bus galt: Wir bieten eine kostenlose Mitfahrgelegenheit im Bus gegen ein Gespräch über Politik während der Fahrt. Lukas studiert auf Lehramt und ist in der Bundeswehr Reservist beim Heimatschutz. Seine militärische Ausbildung bezeichnet er als "geilste Zeit meines Lebens". Im Kriegsfall müsste er Deutschland verteidigen. Das findet er gut. Immerhin müsse man der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Sein Freund Nils sieht das völlig anders. Er ist gegen Aufrüstung und sagt, über das Thema werde zu populistisch gesprochen. Dabei halte er die Lage gar nicht für so ernst. Wer die Bundeswehr unterstütze, verteidige außerdem ein System, das er persönlich ablehnt, sagt Nils. Brigitte Krija ist Rentnerin und nannte sich früher immer Pazifistin, lehnte Krieg und Waffen ab. Mittlerweile hat sie ihre Meinung geändert – erst recht, seit Donald Trump wieder im Weißen Haus sitzt. Um die Freiheit zu retten, müsse man manchmal zur Waffe greifen, sagt sie. Zwischen Frauen und Männern solle dabei im Ernstfall kein Unterschied gemacht werden. Timothy findet es beängstigend, dass jetzt wieder mehr über Krieg gesprochen wird. Im Ernstfall sei er ohne militärische Grundausbildung nutzlos, glaubt er. Und ohnehin hätten viele Menschen durch Filme eine zu romantische Vorstellung vom Dienst an der Waffe. Kathrin Ott sagt, es sei ein Fehler gewesen, die Wehrpflicht auszusetzen. Dafür sei Deutschland einfach zu schlecht aufgestellt. Sie fände es gut, wenn eine grundlegende Wehrausbildung wie während ihrer Jugend in der DDR wieder Teil des Schulunterrichts werden würde. Konzept und Moderation: Jannis Carmesin und Alisa SchellenbergKamera: Claudius DobsSchnitt: Claudius DobsRedaktion: Max Boenke, Lea MohrVideodesign: Axel RudolphLogodesign: Timo Lenzen